So könnte die Heidesheimer Ortsmitte weiterentwickelt werden

Für die Zukunft der Heidesheimer Ortsmitte in Ingelheim gibt es verschiedene Visionen. Im Mittelpunkt steht dabei die künftige Entwicklung der alten VOG-Markthalle. Wo liegen die Streitpunkte?

So könnte die Heidesheimer Ortsmitte weiterentwickelt werden

Bis ins Jahr 2002 war die Alte Markthalle der Vereinigten Großhändler für Obst und Gemüse (VOG) in Heidesheim Umschlagplatz für Obst und Gemüse. Heute ist sie brachliegende Fläche, denkmalgeschützt und seit 2021 Eigentum der Stadt Ingelheim. Das Gelände liegt unweit der Heidesheimer Ortsmitte. Derzeit wird an einem Plan gearbeitet, wie die Ortsmitte weiterentwickelt werden kann.

Zwei Hauptthemen

Den Start bildete eine Online-Befragung im Sommer 2020. Daraufhin folgten mehrere Workshops, bei denen die Stadtverwaltung, die beteiligten Planungsbüros sowie Mitglieder des Ortsbeirats und Stadtrats teilnahmen. In den Workshops sollten „die Funktionen und Elemente nach Prioritäten geordnet werden, die zukünftig die Heidesheimer Ortsmitte gestalten und prägen sollen“, teilte die Verwaltung damals mit.

Mehrere Schlüsselthemen seien schließlich ermittelt worden. Im Fokus steht dabei die Weiterentwicklung der Alten Markthalle. Diskutiert wurde, dass auf dem Gelände ein Lebensmittelmarkt entstehen soll, da sich die bisherigen Lebensmittelmärkte – ein Discounter und ein Supermarkt – am Ortsrand befinden und damit schlecht zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar seien. Andererseits brauche es einen „zukunftsfähigen Veranstaltungsort“ im Ort.

Bisher wurde die Markthalle von den Heidesheimern für das Erntedankfest genutzt. So schreibt der Ortsbeirat neulich in einer Anfrage an die Stadtverwaltung, dass es in Heidesheim keinen „vergleichbar großen Veranstaltungsort“ geben würde. Aber aktuell sei es nicht mehr möglich, in der Alten Markthalle Veranstaltungen wie das Erntedankfest durchführen zu können, weil die Statik um das Dach des denkmalgeschützten Gebäudes dies nicht mehr zulassen würde. Die Markthalle könne „wenn überhaupt nur in eingeschränktem Maß als Veranstaltungsort nutzbar sein“, teilt die Stadtverwaltung dem Ortsbeirat im Juni 2022 mit. Ob und wie der „Schönborner Hof“ für Heidesheim ein Veranstaltungsort sein kann, ist eine der Fragen, die im Raum stehen.

Fest steht jedenfalls, dass die Alte Markthalle denkmalgerecht entwickelt werden muss. Außerdem ist bisher noch kein Lebensmittel-Vollsortimenter dort fest geplant. Bisher ist das nur eine Idee. Laut dem kürzlich verabschiedeten Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt ist das Gelände der Markthalle eine „Potenzialfläche“, auf der entsprechend großflächiger Einzelhandel ausgewiesen werden könnte.

Doch schon jetzt werden Bedenken laut: Ortsvorsteherin Silvia Klengel (parteilos) will die Gewerbetreibenden „frühzeitig in die Überlegungen“ einbeziehen, heißt es in einem Bericht der Allgemeinen Zeitung. Klengels Meinung nach dürfe so ein Vollsortimenter nicht in Konkurrenz zu den bestehenden Geschäften stehen.

Informationsveranstaltung am 29. Juni

Die Stadtverwaltung möchte weiterhin die Bürger in den Prozess einbeziehen. Daher lädt sie zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 29. Juni, im Schönborner Hof (Mainzer Straße 17 in Heidesheim). Dort sollen die Zwischenergebnisse zum Rahmenplanprozess gezeigt werden. Auch sollen „Ideen zu Markthalle und Nahversorgung, zu Veranstaltungsflächen, zur Zukunft des Schönborner Hofes sowie die Vorschläge zu möglichen Entwicklungen weiterer prägender Elemente der Ortsmitte präsentiert werden“, teilt die Stadt mit.

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