Nachdem die Zukunft der Rheinfähre „Landskrone“ lange Zeit ungewiss war, scheint sie nun gesichert zu sein. Wie ein Sprecher der Verbandsgemeinde Rheinselz auf Merkurist-Anfrage bestätigt, wolle das Land Hessen nun benötigte Gelder zahlen. Auch ein Sprecher des hessischen Wirtschaftsministeriums bestätigte jetzt gegenüber Merkurist die neue Entwicklung.
Die Rheinfähre „Landskrone“ verkehrt zwischen Trebur/Kornsand und Nierstein. Der Rhein ist dort einige Hundert Meter breit. Für die Anwohner ist die Verbindung von Hessen und Rheinland-Pfalz ein wichtiger Bestandteil der Infrastruktur. Dennoch stand zuletzt infrage, ob sie weiterhin fahren kann.
Die Fähre verzeichnete zuletzt einen Umsatzrückgang von zwei Dritteln. Der Grund dafür sind Baustellen zu beiden Seiten des Rheinufers. In Nierstein wird derzeit die Bahnunterführung saniert, die Autofahrer auf dem Weg zur Fähre passieren müssen. Die Bauarbeiten sollen erst im Sommer abgeschlossen werden. Gegenüber in Hessen ist die L3096 voll gesperrt. Sie ist der Hauptzuweg zur Fähre und verursacht den größten Teil des Passagierrückgangs.
Rettungsaktion per Petition
Mit zwei Petitionen sollte die Fähre gerettet werden, offenbar mit Erfolg. Außer einer privaten Petition gab es auch eine Stimmensammlung teils bekannter Politiker aus der Region, die Druck auf die hessische Landesregierung aufgebaut hatte. Unterstützer argumentieren hier mit dem großen Wert, den das Fährschiff für die Anwohner von Trebur und Nierstein habe. Würde sie bald eingestellt, könnte das für einige erheblich längere Arbeitswege nach sich ziehen. Das sei auch unter Umweltgesichtspunkten nicht sinnvoll, so ein weiteres Argument. Auch das Freizeitvergnügen und die Verbundenheit zwischen den beiden Orten sehen viele ohne die Fähre in Gefahr.
Das Land Rheinland-Pfalz hat die Fähre nun bereits finanziell unterstützt. Die Petition richtete sich darum vornehmlich an das Land Hessen. Das wiederum wollte den Fährbetrieb zunächst nicht unterstützen. „Anders als in Rheinland-Pfalz zählen Fähren in Hessen nicht zum ÖPNV, sondern werden als Privatunternehmen geführt“, so ein Sprecher des hessischen Wirtschaftsministeriums. Nun habe das Land einen wirtschaftlichen Rahmen gefunden, die Fähre dennoch finanziell zu unterstützen.