Seit Dienstag herrscht Klarheit: Die Rheinfähre „Landskrone“ muss ihren Betrieb nicht einstellen, sondern kann weiterhin verkehren. Für viele Menschen war die Nachricht eine Erlösung, denn andernfalls hätten ihnen Umwege über zig Kilometer gedroht, um den Rhein zu überqueren.
In einer Stellungnahme äußert sich nun der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhein-Selz, Martin Groth (FWG), zur Entscheidung vom Dienstag: „Mit großer Freude erhielten wir am 23. Mai von der Fährbetreiberin Cornelia Dries die Info, dass sie einen positiven Bescheid aus dem Wirtschaftsministerium Hessen erhielt. Von dort wurde ihr mitgeteilt, dass man das Unternehmen finanziell unterstützt.“ Die Zahlung des Landes Hessens war einer der Punkte, die in den vergangenen Wochen für massive Diskussionen gesorgt hatten.
Die Fähre verzeichnete zuletzt einen Umsatzrückgang von zwei Dritteln. Der Grund dafür sind Baustellen zu beiden Seiten des Rheinufers. In Nierstein wird derzeit die Bahnunterführung saniert, die Autofahrer auf dem Weg zur Fähre passieren müssen. Die Bauarbeiten sollen erst im Sommer abgeschlossen werden. Gegenüber in Hessen ist die L3096 voll gesperrt. Sie ist der Hauptzuweg zur Fähre und verursacht den größten Teil des Passagierrückgangs. Während das Land Rheinland-Pfalz entsprechende Ausgleichszahlungen an die Betreiber der Fähre zahlen wollte, weigerte sich das Land Hessen zunächst aus Formalitätsgründen. Mit zwei Petitionen, eine davon mit teils prominentem Politikern aus der Region, wurde Druck in der Sache auf die hessische Landesregierung aufgebaut. Offenbar mit Erfolg.
Rettung soll gefeiert werden
Noch sei zwar unklar, wie hoch die Summe im Detail ist, die das Land Hessen beisteuern wird, laut VG-Bürgermeister Groth sollte das Geld zur Rettung des Fährbetriebs jedoch ausreichen. „Ich freue mich sehr über diese Entwicklung und bedanke mich gleichzeitig bei allen Unterstützern auf beiden Rheinseiten“, erklärte Groth weiter. Die private Petition, die politische Petition, die Sammlung der vielen Unterschriften und weitere Aktionen hätten einen „sehr großen Teil“ zum Erfolg beigetragen.
„Mein Dank geht auch an das rheinland-pfälzische und an das hessische Ministerium. Jetzt gilt es, die Unterstützungsgelder schnellstmöglich anzuweisen – es darf keine wertvolle Zeit verloren gehen“, so Groth weiter. Mit Fährbetreiberin Cornelia Dries sei übrigens schon über ein Fährfest zur Feier der Rettung gesprochen worden.