Mercedes-Center Mainz in Nieder-Olm schließt: Widerstand angekündigt

Das Logistik-Center Mainz von Mercedes-Benz in Nieder-Olm soll wohl schließen. 160 Beschäftigte wären dann betroffen. Mehrere Politiker sagen nun ihre Unterstützung für den Arbeitskampf zu.

Mercedes-Center Mainz in Nieder-Olm schließt: Widerstand angekündigt

Kurz vor Weihnachten überbrachte die Unternehmensleitung den 160 Beschäftigten des Logistik-Centers Mainz von Mercedes-Benz die schlechte Nachricht: Das Center soll vom Ersatzteilversorgungsnetz genommen werden. So berichtete es die Gewerkschaft IG Metall am 19. Dezember in ihren Social-Media-Kanälen.

Gleichzeitig kündigte die Gewerkschaft bereits „Widerstand“ gegen die Pläne des Unternehmens an. Man werde „alles erdenklich Mögliche tun, um den Standort und die Arbeitsplätze hier in Nieder-Olm zu sichern“, so Jürgen Henn, der Betriebsratsvorsitzende des Logistik-Centers. Dazu gehöre, „alle rechtlichen Möglichkeiten“ zu prüfen. Auch „Kampfmaßnahmen“ seien nicht ausgeschlossen (wir berichteten).

„Wichtiger Bestandteil der Wirtschaft“

Nun haben auch mehrere Politiker ihre Unterstützung bei den möglichen Arbeitskampfmaßnahmen zugesagt. „Das Logistikzentrum ist ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft in Nieder-Olm“, sagt etwa Ralf Klinkel, Vorsitzender der SPD Nieder-Olm. Sein Verlust würde „nicht nur die Existenz vieler Familien gefährden, sondern auch das Vertrauen in die langfristigen Zusagen von Mercedes-Benz erschüttern“. Um die IG Metall zu unterstützen und sich „für die Mitarbeitenden einzusetzen“, habe man sich bereits mit dem Bundestagsabgeordneten Daniel Baldy und der Landtagsabgeordneten Nina Klinkel (beide SPD) abgesprochen.

Klinkel fühle sich an die VW-Schließungen erinnert, erklärt sie in einer Pressemitteilung. „Unsere Region bietet eine hervorragende Infrastruktur, die Nähe zum Rhein-Main-Gebiet steht für schnelle internationale Wege und das sollte gerade bei einer volatilen Weltwirtschaftslage ein Plus sein“, so Klinkel weiter. „An den Standortfaktoren kann es also nicht liegen.“ Die Landespolitikerin sei daher „betroffen“ über die geplante Schließung des Mercedes-Benz Logistik-Centers.

Sie wolle daher sowohl mit dem Betriebsratsvorsitzenden Jürgen Henn sprechen als auch mit Vertretern von IG-Metall und dem DGB Rheinland-Pfalz. Auch den Konzern werde sie kontaktieren, versichert Klinkel. Noch im November habe Mercedes betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausgeschlossen. Nun wolle sie wissen, wie verlässlich diese Aussage noch sei.