Am Mittwoch, 14. Juni, sind Apotheker bundesweit aufgerufen, für einen Protesttag zu schließen. Das betrifft auch die Apotheken in Rheinhessen.
Initiiert wurde der Streik von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Wenn es nach ihr geht, soll am Mittwoch lediglich der Apothekennotdienst aufrechterhalten werden. Der Verband will so gegen das sogenannte Lieferengpass-Gesetz protestieren, mit dem die Ampel-Koalition die Arzneimittelversorgung in Deutschland sichern will. Der Gesetzesentwurf eignet sich aus Sicht der ABDA weder dazu, die Versorgungslage zu entspannen, noch verbessere er die Lage für die Apotheker.
Konkret kritisiert der Verein die bürokratischen Hürden, die das neue Gesetz aus seiner Sicht mitbringt. Die Apotheker bräuchten stattdessen möglichst viel Flexibilität. Auch an finanzieller Anerkennung fehle es, denn die Arbeit der Apotheker sei mit den Lieferengpässen komplexer und fordernder geworden. Der Festbetrag, der das Honorar der Apotheken abdecken soll, sei aber seit zehn Jahren nicht mehr angepasst worden. Damit stünden Existenzen auf dem Spiel.
Die Freie-Wähler-Fraktion im Mainzer Landtag teilt die Sorge der ABDA, dass das Gesetz die Medikamentenversorgung nicht ausreichend gewährleistet. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christoph Gensch, stellt sich an die Seite der Apotheker und nimmt den Streikaufruf zum Anlass, sich bei den Apothekern in Rheinland-Pfalz für ihr Engagement zu bedanken. Die Landesregierung fordert er auf, die heimischen Apotheken zu stärken.