Der 25-jährige Levin McKenzie aus Ingelheim-Wackernheim ist der rheinhessische Weinkönig 2024/2025. Das hat eine 30-köpfige Jury aus Weinexperten, Fachverbandsmitgliedern, Pressevertretern, ehemaligen Weinköniginnen und den amtierenden Weinmajestäten am Samstag (14. September) in der Kultur- und Kongresshalle Ingelheim (kING) entschieden.
Auf Fachwissen und Unterhaltungstalent geprüft
Der gelernte Winzer, Weinblogger, -podcaster und BWL-Student setzte sich dort gegen seine Mitbewerberinnen Katja Klemmer aus Westhofen und Laura Schlösser aus Ingelheim durch. Sowohl bei der Fachbefragung durch die Jury unter Ausschluss der Öffentlichkeit als auch beim öffentlichen Show-Teil der Wahl überzeugte er nicht nur mit seinem Weinwissen. Sein Witz sorgte auch für zahlreiche Lacher.
Die „Kandidatinnen“, wie dem langjährigen Wahlmoderator Tobias Bieker gestattet wurde, McKenzie, Schlösser und Klemmer weiterhin zu nennen, mussten sich von 15:45 Uhr an bis 22:30 Uhr vielen Aufgaben stellen. Bei der Fachbefragung sollten sie etwa auf Englisch erläutern, wie nachhaltiger Weinbau in Rheinhessen in Zukunft aussehen könnte. Bei der Show kommentierten sie unter anderem spontan einen Film über ein Weingut, das sie im Vorfeld besucht hatten, präsentierten ihren selbstgedrehten Imagefilm und entlarvten Fake News über das Weinbaugebiet Rheinhessen.
Mit Traditionen teilweise gebrochen
Mit McKenzies Wahl hat sich in Rheinhessen teilweise vollzogen, was in der Pfalz hitzige Diskussionen auslöste: Das Amt der Weinmajestäten sollte gegen das eines Pfalzweinbotschafters ersetzt werden, das Geschlecht der Majestäten egal sein. Auch die Krone wollte man dort abschaffen, weil all das nicht mehr zeitgemäß sei. Während die amtierenden rheinhessischen Weinmajestäten sich klar zur Krone bekannten, gab es um den Fakt, dass nun ein Mann den Thron besteigen könnte, am Wahltag keine Diskussionen.
Nur in der Fachbefragung tauchte die Frage einmal auf: warum McKenzie denn Weinkönig werden wolle, obwohl das Amt traditionell weiblich besetzt sei? Der jetzige Weinkönig sagte der Jury daraufhin: „Es ging ja nie um die Krone oder die Person, die sie trägt. Es ging immer um die Sache – den Leuten Rheinhessen und seinen Wein näherzubringen.“ Und genau das wolle er sehr gerne tun.
Der Wahlabend der neuen Weinmajestäten war zugleich der Abschied der noch amtierenden rheinhessischen Weinkönigin Annalena Baum und ihrer vier Weinprinzessinnen Eleni Gauer, Lena Göth, Eva Brodrecht und Tamina Burggraf. Der Vorsitzende des Rheinhessenwein e.V., Stefan Braunewell, dankte ihnen ausführlich für ihr Engagement. Die Majestäten selbst verabschiedeten sich, indem sie die schönsten Momente ihrer Amtszeit in Fotos zeigten und davon erzählten. Auch die ein oder andere Träne floss dabei.