So bereitet sich Rheinhessen auf das Hochwasser vor

In einigen rheinhessischen Gemeinden laufen die Vorbereitung wegen des drohenden Hochwassers bereits. Wir geben euch eine Übersicht.

So bereitet sich Rheinhessen auf das Hochwasser vor

Im Landkreis Mainz-Bingen bereitet man sich wegen des steigenden Rheinpegels auf ein Hochwasser in der Region vor. Das teilt die Verwaltung am Sonntag mit. In den nächsten Tagen wird mit Pegeln gerechnet, die so nur alle 10 bis 20 Jahre vorkommen.

Dabei herrscht im Landkreis eine unterschiedliche Lage: Während in der Stadt Ingelheim und der Verbandsgemeinde Rhein-Selz die Einsatzkräfte bereits Vorkehrungen zum Schutz vor dem Wasser treffen, ist die Lage bei den übrigen Rhein-Anrainern noch ruhig, heißt es vom Landkreis Mainz-Bingen.

In den Verbandsgemeinden Rhein-Nahe und Bodenheim sowie der Stadt Bingen und der Gemeinde Budenheim sind die Wasserstände zwar deutlich höher als üblich, aber derzeit weitgehend unproblematisch. Hier müssen die Feuerwehren noch nicht eingreifen. „Wo Sperrungen von Unterführungen oder Halteverbote in Rheinnähe notwendig sind, werden diese durch die entsprechenden Ordnungsämter veranlasst“, heißt es in der Mitteilung vom Sonntag.

Lage in Ingelheim und Rhein-Selz angespannter

Anders stellt sich die Situation in der Stadt Ingelheim und insbesondere in der VG Rhein-Selz dar. In beiden Kommunen sind die Feuerwehren und Verwaltungsstäbe aktiviert worden, um Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Dazu gehören Dammwachen, das Füllen von Sandsäcken, die Anordnung von Halte- und Parkverboten sowie die Planung für den Personaleinsatz der kommenden Tage. Wahrscheinlich werden hier zur Unterstützung auch Feuerwehrleute der umliegenden und nicht betroffenen Kommunen angefordert. Auch das steigende Grundwasser kann zu Problemen führen. Für alle Rheinabschnitte gelte derzeit: „Betreten Sie auf keinen Fall die Dämme. Meiden Sie überflutete Bereiche. Hier kann Lebensgefahr bestehen.“

Tempolimit auf A60

Bei Ingelheim wurde auf der A60 ein Tempolimit angeordnet. Wildtiere könnten während der Flucht vor dem Wasser auf die Autobahn laufen. Autofahrer sollten hier besonders vorsichtig fahren. Die Dammwachen sind unterwegs, sollte der Polder in Ingelheim geflutet werden müssen, werde man das „rechtzeitig“ bekanntgeben, so die Kreisverwaltung.

Auch in Rhein-Selz wurden die Dammwachen aktiviert, die Feuerwehreinsatzzentrale ist dauerhaft besetzt und die Hochwasserschutzmauern in Nierstein und Oppenheim werden geschlossen. Die Feuerwehren beobachten die Lage im gesamten Bereich der Rheinanlieger ständig. Zur Koordination hat der Brand- und Katastophenschutzinspekteur des Kreises die Koordinationsstelle in der Technischen Einsatzleitung einberufen, die die kreisweite Koordination übernimmt.