Urteil nach Axt-Attacke in Guntersblum: Haftstrafe für 35-Jährigen

Komplize bekommt Bewährungsstrafe

Urteil nach Axt-Attacke in Guntersblum: Haftstrafe für 35-Jährigen

Mit Axt und Schreckschusspistole waren zwei Männer in Guntersblum auf ihren Vermieter losgegangen. Am heutigen Donnerstag hat das Landgericht Mainz die Urteile gesprochen.

Wie der SWR berichtet, wurde der Haupttäter, ein 35-jähriger Mann, zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt. Das Gericht sei davon überzeugt gewesen, dass er sich der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht habe. Sein 32-jähriger Komplize kam mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davon. Die Bewährungszeit dauert noch länger: Drei Jahre lang darf er sich nicht strafbar machen, sonst droht auch ihm das Gefängnis.

Die Staatsanwaltschaft hatte den beiden Männern vorgeworfen, am 23. Dezember 2021 ihrem Vermieter auf dessen Terrasse aufgelauert zu haben. Bewaffnet mit Axt und Schreckschusspistole soll der 35-Jährige dem Vermieter mit den Worten „Wir machen dich fertig!“ gedroht und dann die Glasscheibe der Tür eingeschlagen haben.

Vermieter wehrte sich gegen Angreifer

Der 32-Jährige stürmte laut Anklage in die Wohnung auf den Vermieter zu, wurde von diesem aber mit einem Faustschlag gestoppt. Am Boden liegend versuchte er dennoch, den 35-Jährigen zu unterstützen, indem er die Beine des Opfers umklammerte. Der 35-Jährige gab mehrere Schüsse mit Platzpatronen auf den Vermieter ab, bis auch er einen Faustschlag kassierte.

Anschließend schlug der Haupttäter mit der Axt auf den Kopf des Vermieters ein. Dieser konnte zwar ausweichen und wurde nicht lebensgefährlich verletzt, trug aber mehrere Schnittwunden davon. Erst als sich der Vermieter in Richtung einer Überwachungskamera bewegte, brachen die Angreifer ihr Vorhaben ab.

Laut SWR bot das Gericht dem 32-jährigen Komplizen die Chance, „sein Leben auf die Reihe zu bekommen“. Voraussetzung sind Sozialstunden und Bewerbungen. Der Prozess habe sich lange hingezogen, auch wegen anfänglicher Ermittlungsfehler. Hintergrund der Tat waren wohl schon länger schwelende Streitigkeiten zwischen dem Haupttäter und seinem Vermieter. Laut SWR wollte der Vermieter den 35-Jährigen aus der Wohnung haben.