Der heiße Sommer des Jahres 2022 ist den Rheinhessen mit Sicherheit in Erinnerung geblieben. „Nur Haut und Knochen“ habe die Befürchtung der Winzer gelautet – also sehr wenig Saft, erklärt der Rheinhessenwein e.V. Wie die Zeitschrift Weinwirtschaft berichtet, ist die Schutzgemeinschaft Rheinhessen aber dennoch zufrieden.
Die Sorten, die früh reif werden – beispielsweise Müller-Thurgau –, hätten zwar durchaus unter der Trockenheit gelitten. Die späteren hätten aber vom vielen Regen profitiert, der etwa im September niederging. Der wiederum sei aber bei der Lese und Verarbeitung zu einer Herausforderung geworden. Während die Burgundersorten mit dem vielen Wasser vergleichsweise gut zurechtgekommen seien, habe man sich beim Riesling beeilen müssen, um noch gesunde Trauben ernten zu können, so der Rheinhessenwein e.V.
Rheinhessens Weinbaupräsident Ingo Steitz sprach daher der Weinwirtschaft zufolge von „einem Jahr der Besonderheiten mit einer heterogenen Ernte“.
Spätreife und frühreife Sorten sehr unterschiedlich
Die Erntemengen seien durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich gewesen, die Reifegrade wider Erwarten sogar leicht unterdurchschnittlich. Dazu hätten die Trauben eine moderate Säure. Bei roten Sorten habe der sonnenreiche Sommer zu außergewöhnlich farbintensiven Mosten geführt.
Das Fazit des Rheinhessenwein e.V.: Zu erwarten seien „fruchtig-frische Weißweine mit moderater Weinsäure und dezenten Alkoholgehalten“, die einen guten Trinkfluss bieten. Zudem dürfe man tiefdunklen Rotweinen mit kräftigem Tannin entgegenschauen. Die ersten Kostproben dürften jetzt Gewissheit bringen.