Eigentlich sind Ringelröteln keine meldepflichtige Erkrankung, weshalb es schwer ist, eine Krankheitswelle zu benennen. In letzter Zeit aber haben Schulen und Kitas in Rheinhessen gehäufte Ausbrüche der klassischen Kinderkrankheit bei den jeweiligen Gesundheitsämtern gemeldet.
Häufige Fälle und viele Fragen
Wie der SWR zuerst berichtete, kursiert die Krankheit gerade an einigen Schulen im Kreis Mainz-Bingen, auch im Kreis Alzey-Worms würden sich die Ausbrüche häufen. Beim Gesundheitsamt Bad Kreuznach hätten sich zudem mehrere Eltern zu der Krankheit erkundigen wollen.
Ähnlich sieht es dem Medium zufolge auch in der Westpfalz und im Norden des Bundeslandes aus. Außerdem bestätige sich der Eindruck, dass die Krankheit sich gerade häufe, beim Blick ins benachbarte Ausland. Dort sei die Krankheit teilweise meldepflichtig. Auch registriere das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) europaweit mehr Ringelröteln-Infektionen. Kleinere Epidemien seien jedoch vom späten Winter bis in den frühen Sommer hinein keine Seltenheit, teilte die Kreisverwaltung Alzey-Worms dem SWR mit.
Symptome und Risiken
In der Regel sind Ringelröteln harmlos. Die Symptome ähneln denen eines grippalen Infekts: Kopfschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Fieber. Der typische Ausschlag folgt erst ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung. Meist bildet er sich zuerst schmetterlingsförmig auf den Wangen, später am ganzen Körper. Behandelt werden muss man in der Regel nicht, Bettruhe und gegebenenfalls fiebersenkende Medikamente reichen laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) aus.
Für Schwangere allerdings stellt eine Infektion mit Ringelröteln eine Gefahr dar: Das Virus kann dem ungeborenen Kind schaden und seine Blutbildung schädigen. So kann es zu Fehl- und Totgeburten kommen. Weitere Komplikationen können in seltenen Fällen Gelenkbeschwerden und Entzündungen sein, hiervon sind vor allem Frauen und Mädchen betroffen. Altersschwache oder vorerkrankte Menschen können unter Umständen eine Blutarmut entwickeln.