Bei einer toten Schnee-Eule in einem Vogelpark im südlichen Rheinland-Pfalz ist das West-Nil-Virus nachgewiesen worden. Das gibt das Landesuntersuchungsamt (LUA) bekannt.
Der tropische Erreger ist durch Zugvögel nach Europa gelangt und 2018 erstmals bei Tieren in Deutschland festgestellt worden, im darauffolgenden Jahr dann auch bei Menschen. In Rheinland-Pfalz gab es bei Menschen bisher keine hierzulande erworbene Infektion. Mit der toten Schnee-Eule wurde der Virus erstmals bei einem Tier in Rheinland-Pfalz.
Bei Infektionen mit dem West-Nil-Virus handelt es sich um eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung. Empfänglich sind außer Menschen auch Vögel und Pferde. Übertragen wird das Virus durch Stechmücken. Eine Infektion findet über Blut statt, also wenn eine infizierte Mücke ein Tier oder einen Menschen sticht. Da das Virus in Deutschland mittlerweile überwintert und die Mückensaison durch den Klimawandel immer länger dauert, breitet sich das West-Nil-Virus weiter aus.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden im Spätsommer 2019 erste in Deutschland durch Mücken übertragene Infektionen von West-Nil-Fieber beim Menschen bekannt. Die Infektionen verlaufen beim Menschen überwiegend klinisch unauffällig. Etwa 20 Prozent der Infizierten entwickeln eine grippeähnliche Erkrankung. Die Krankheit beginnt abrupt mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Rückenschmerzen, Abgeschlagenheit und Lymphknotenschwellungen. Nur in sehr seltenen Fällen entwickelt sich eine Hirnentzündung (Enzephalitis). Ein Impfstoff gegen das West-Nil-Fieber für Menschen ist bislang nicht verfügbar.