Ein geheimer Auftritt an der Schule, auf die man fast ein Jahrzehnt gegangen ist. Genau diese Idee setzte Tim Köhler, international bekannt als DJ Big Tim, am Montag um. Als er ein paar Tage zuvor von einem Schüler gefragt wurde, ob er Lust hätte, ein bis zwei Lieder beim Abistreich des Nieder-Olmer Gymnasiums (Gymno) zu spielen, sei er direkt begeistert gewesen: „Ich wollte der Stadt und den Kindern unbedingt etwas zurückgeben, denn Rheinhessen ist Teil von dem, was aus mir geworden ist. Ohne die Chancen, die ich hier bekommen habe, wäre ich nicht größer geworden.“
„Die Kinder hatten ein Strahlen in den Augen. Das hat mich sehr berührt! Kinder sind immer so dankbar und glücklich“ - DJ Big Tim
Also betrat er am Montagmorgen die Bühne im Schulhof des Gymnasiums, vor der die Schüler und Lehrer sehnsüchtig auf den Überraschungsact warteten – es seien etwa 1600 Menschen anwesend gewesen. Da ihn viele junge Leute in Rheinhessen kennen, hätten sich einige Fans in der Menge befunden: „ Die Kinder hatten ein Strahlen in den Augen. Das hat mich sehr berührt! Kinder sind immer so dankbar und glücklich“, so der DJ aus Mainz.
Sogar Eltern der Schüler hätten ihn im Nachhinein kontaktiert, um sich bei ihm für den Auftritt zu bedanken. Für Big Tim sei der Gig mehr wert gewesen als jeder Euro, den er für Auftritte in Clubs oder auf Festivals bekommen habe. „Das war der geilste Gig meines Lebens“, sagt er. Dass der Auftritt ein Erfolg war, zeige auch ein Video von dem Auftritt.
Während des Gigs sei Tim die ganze Zeit an seine Schulzeit erinnert worden. Er habe auch einige seiner ehemaligen Lehrer getroffen, was den Auftritt für ihn noch emotionaler gemacht habe. Auch die Lehrer hätten zum Großteil nicht Bescheid gewusst, dass er auftreten würde: „Die Lehrer waren danach alle total begeistert, obwohl manche wenige, die von meinem Auftritt wussten, vorher skeptisch waren. Sowas gab es halt noch an keiner Schule!“, erzählt DJ Big Tim begeistert.
„Ich denke, ich habe auch ein Zeichen gesetzt, dass man sowas braucht. Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass sich andere Künstler auch immer daran erinnern sollten, wo sie herkommen, und dann dort auch auftreten“, lautet sein Fazit gegenüber Merkurist.
