1175 Meter war sie lang und verband das Ufer von Bingen-Gaulsheim aus mit der anderen Rheinseite. Am 1. September 1915 ging die Hindenburgbrücke als Eisenbahnbrücke zum ersten Mal in Betrieb.
Die Franzosen waren es dann, die in der Besatzungszeit nach dem Ersten Weltkrieg die Brücke so umbauten, dass sie auch von Fuhrwagen und Kraftfahrzeugen befahren werden konnte.
Rheinbrücken von Wehrmacht gesprengt
Doch lange sollte die Stahlkonstruktion über den Rhein nicht standhalten. Gerade einmal 30 Jahre nach ihrem Bau, im März 1945, wurde sie gesprengt, und zwar von der deutschen Wehrmacht. Es war nicht die einzige Brücke, die von den deutschen Soldaten auf eigenem Boden gesprengt wurde. Auch die Eisenbahnbrücke zwischen Mainz und Gustavsburg sowie die Rheinbrücke von der Mainzer Altstadt nach Kastel wurden damals von den Deutschen zerstört. So sollte verhindert werden, dass die Amerikaner auf die andere Rheinseite gelangten. Oft jedoch bauten die Amerikaner anschließend Behelfsbrücken über den Rhein und kamen so dennoch auf die andere Seite. So etwa die Alexander-M.-Patch-Brücke in Mainz.
Noch heute sind die Ruinen der Binger Hindenburgbrücke zu besichtigen. Ein massiver Brückenpfeiler steht am Ufer, unter dem Bogen führt der Fuß- und Fahrradweg hindurch. Der hintere Teil des Brückenrests liegt umgekippt auf der Seite. Auch im Rhein selbst stehen die Reste der alten Steinpfeiler.