Nach der 0:3-Klatsche in Wolfsburg war der FSV Mainz 05 am Freitagabend gefordert. Im Spiel gegen Abstiegskandidat Schalke 04 sollte möglichst der nächste Heimsieg her, um das Ziel, im nächsten Jahr international zu spielen, nicht aus den Augen zu verlieren.
Schalke trumpft auf
Mächtig in Bedrängnis brachten die Schalker die 05er direkt von Partiebeginn an. Aber als Zalazar beim zweiten Eckball in Minute sechs aufs Tor schoss, hielt der Mainzer Torwart Zentner, heute auch Kapitän, souverän.
In der 13. Minute gab es den ersten ernstzunehmenden Konter der 05er, aber Schalke-Torwart Schwolow parierte erfolgreich. Das Spiel nahm dann merklich an Tempo auf. Sowohl die Mainzer als auch die Schalker starteten nach der ersten Viertelstunde mehrere Angriffe. Dabei gab es mitunter gute Chancen auf beiden Seiten, aber Tore fielen nicht.
In der 19. Minute folgte dann die erste ernstzunehmende Torchance für die Gastgeber in der Mewa Arena: Kohr flankte in die Mitte, Onisiwo brachte sich in Stellung. Pariert wurde er von Schalke-Torwart Schwolow, der den Ball in die rechte Ecke lenkte. Der Eckball im Anschluss blieb folgenlos.
In der 25. Minute landete das Leder dann zum ersten Mal im Netz – zum Leidwesen der Mainz-Fans aber im FSV-Tor: Nachdem Ajorque den Ball auf der Mittellinie verlor, kam Schalke mit Bülter über den linken Flügel. Dabei dribbelte der Schalker die Gegner aus, zielte und traf aus kurzer Distanz in die rechte Ecke.
In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit schenkten sich die Mannschaften nichts, kamen aber dennoch nicht zu torgefährlichen Aktionen. Ein Freistoß für Mainz in der 28. Minute wurde von Schalke-Spieler Matriciani erfolgreich geklärt. Eine weitere Torchance für die Schalker über die linke Seite wurde von Zentner vereitelt.
In der 34. Minute gab es dann noch einmal eine gute Torchance für die Königsblauen: Terodde schoss mit Links aufs Tor, doch der Ball ging seitlich rechts am Pfosten vorbei.
Die erste gelbe Karte des Spiels ging an die Gastgeber: Nachdem Ajorque Zalazar mit gestrecktem Bein ausbremste, wurde er dafür vom Schiri verwarnt.
In der der Nachspielzeit erkämpfte sich Mainz noch einen Eckball, der allerdings nichts mehr einbrachte.
Wechselbad der Gefühle
Nach temporeichen ersten Minuten der zweiten Halbzeit fiel in der 54. das heiß ersehnte Tor für die Mainzer: Nachdem Hanche-Olsen ihm per Kopf aufgelegt hatte, versenkte Barreiro den Ball mit rechts im Netz. Auch die nächsten Chancen gehörten den Gastgebern, die nun deutlichen Druck auf die Königsblauen ausübten. Zwei günstige Gelegenheiten verstrichen aber ungenutzt.
Ein Blitzgegenangriff der Schalker in der 60. Minute führte hingegen zum Tor. Ein Einwurf der Mainzer in der eigenen Hälfte endete bei den Schalkern. Nachdem Zalazar für Kraus auflegte, schob der den Ball in die linke Ecke. In der 70. Minute durften dann wieder die Mainzer jubeln. Ein direkter Freistoß von Aaron Martin landete in der linken oberen Ecke des Schalker Tors.
Ab der 78. Minute wurde die Partie von beiden Mannschaften aus zusehends rauer. Die Schalke- und Mainz-Fans lieferten sich mindestens ebenso erbittere Duelle wie die Spieler auf dem Platz, allerdings mit Fan-Gesängen. In der Nachspielzeit parierte Zentner dann noch zweimal sensationell gegen einschussbereite Schalker. Am Ende nützte aber alles nicht mehr. Denn im letzten Moment der Partie schaltete sich noch einmal der Video-Schiedsrichter ein. Schließlich gab es Elfmeter für die Schalker, den Bülter schließlich eiskalt für die Gäste verwandelte (90.+10). Damit erlitt Mainz 05 einen herben Rückschlag im Kampf um den europäischen Wettbewerb.
Der Text entstand in Zusammenarbeit mit Michael Meister.