Die Verbandsgemeinde Nieder-Olm (VG) hat zum Entwurf des Lärmaktionsplans Hessen (4. Runde) Stellung genommen. Laut Ansicht der VG müssten Starts und Landungen am Flughafen Frankfurt reduziert werden, damit die Lärm-Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erreicht und die Menschen in der Einflugsschneise besser geschützt werden.
Derzeit würden die gemessenen Lärm-Werte an der Station des Deutschen Fluglärmdienstes (www.dfld.de) in Ober-Olm weiterhin überschritten. „Der Schutz der Gesundheit vor Fluglärm steht bei uns an aller erster Stelle. Dem müssen sich wirtschaftliche Zielsetzungen unterordnen. Die derzeitige Rechts- und Genehmigungslage für den Frankfurter Flughafen, mit jährlich 701.000 Starts- und Landungen, darf keinesfalls ausgeschöpft werden. Auch der Klimaschutz profitiert von weniger Flugbewegungen“, so VG-Bürgermeister Ralph Spiegler (SPD).
Spiegler verweist zudem auf die hohe Fluglärmbelastung bei Ostwind, weil die Flieger dann eindrehen und lange Anflüge nach Frankfurt über Stadecken-Elsheim, Essenheim, Ober-Olm und Klein-Winternheim geflogen werden. Zusammen mit der Südumfliegung würden darüber hinaus bei Westwind vor allem die Stadt Nieder-Olm, Ober-Olm und Klein-Winternheim mit Fluglärm belastet, sodass für die beiden letztgenannten Orte an 365 Tagen im Jahr eine Belastung durch Fluglärm bestehe.
„Die Lärmaktionsplanung muss die ganze Region, die unter Fluglärm leidet, mit einbeziehen. Notwendig sind darüber hinaus ein Landeverbot für besonders laute, drei- und vierstrahlige Flugzeuge nach dem Beispiel der Flughäfen von Tel Aviv und Maastricht und eine jährliche Reduzierung der Slots für Starts und Landungen um drei Prozent, auch um den Forderungen des Klimaschutzgesetzes für den Verkehrsbereich nachzukommen“, erklären Spiegler, die 1. Beigeordnete, Doris Leininger-Rill (FWG) und der Fluglärmbeauftragte der VG, Bernd-Olaf Hagedorn.