Der US-amerikanische Pharmakonzern „Eli Lilly“ plant, im rheinhessischen Alzey eine Produktionsstätte zu eröffnen. Der Pharma-Riese wurde bekannt durch seine sogenannte Abnehmspritze, die in den USA bereits zugelassen worden ist. Diese soll laut Medienberichten auch am neuen Standort in Alzey produziert werden.
Schon im kommenden Jahr soll der Baustart für die zweieinhalb Milliarden Euro teure Produktionsstätte erfolgen. Läuft alles nach Plan, wird sie 2027 in Betrieb gehen. Laut dem Unternehmen werden rund 2000 Arbeiter für den Bau der Produktionsstätte in Alzey benötigt, die Aufträge sollen an regionale Unternehmen vergeben werden. In der Produktionsstätte selbst sollen dann rund 1000 Angestellte arbeiten. In Deutschland hat das Unternehmen bereits etwa 1000 Beschäftigte. Mit einem Jahresumsatz von 25 Milliarden US-Dollar gehört „Lilly“ zu den Big Playern der Pharma-Industrie.
Spitzenpolitiker erfreut über Ansiedlung in Alzey
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte am Freitag dazu: „Es ist ein großes Ausrufezeichen, das hier gesetzt wird.“ Dass das Unternehmen ohne staatliche Investitionen in Rheinhessen eröffnen will, hob Habeck besonders hervor. Die Entscheidung von „Eli Lilly“ für die Produktionsstätte in Alzey sei eine der größten einzelwirtschaftlichen Entscheidungen in diesem Bereich in Deutschland.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) äußerte sich am Freitag ebenfalls zum Bau der Produktionsstätte im Land. „Als Ministerpräsidentin macht es mich stolz, dass sich internationale Unternehmen ganz bewusst dafür entscheiden, große Produktionseinheiten nach Rheinland-Pfalz zu legen“, erklärte Dreyer. Mit der Entscheidung für den Standort Rheinland-Pfalz unterstreiche „Lilly“ sein Vertrauen in die Innovationskraft der Region. „Die Landesregierung unterstützt Sie hier am Standort mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Herzlich Willkommen“, sagte Ministerpräsidentin Dreyer.
Auch Landeswirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) begrüßte das Milliardenprojekt. „Es ist eine besondere Auszeichnung für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz, wenn sich ein internationales Unternehmen wie Lilly and Company, noch dazu in den derzeit weltweit herausfordernden Zeiten, für eine Investition in unserem Bundesland entscheidet.“ Alzeys Bürgermeister Stefen Jung (SPD) betonte außerdem, dass die Investitionen des US-Konzerns auch heimische Unternehmen unterstütze. „Sie schafft nicht nur zukunftssichere Arbeitsplätze, zusätzliche Wertschöpfung und langfristiges Wachstum über die Stadtgrenzen hinaus, sondern auch neue Chancen für unsere Stadt.“
IHK-Chef betont Standortfaktoren
Zu den Gründen der „Lilly“-Ansiedlung äußerte sich am Freitag zudem Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IKK) für Rheinhessen. „Ein Schlüssel für solche Standortentscheidungen sind rasch und flexibel verfügbare Flächen – schließlich ist der Flächenmangel bei größeren Industrieansiedlungen oft das entscheidende Hindernis. In Alzey können diese zügig bebaut werden – das Bebauungsplanverfahren ist abgeschlossen.“
Auch weitere Standortfaktoren hätten eine Rolle gespielt: „… von der zentralen Verkehrsanbindung über das passende Umfeld bis hin zu kurzen Entscheidungswegen. Es gibt bereits ein aktives Netzwerk aus starken Partnern der Branche, aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.“