In Bingen ist die Enttäuschung groß, wie Facebook-Posts zeigen: Dass „Die kleine Markthalle Büdesheim“ schließt, finden viele Menschen sehr schade. Doch der Betreiber, die Vereinigten Großmärkte für Obst und Gemüse Rheinhessen e.G. (VOG), schließt nicht nur diese Kleinverkaufsstelle. Auch in Gau-Algesheim, Ingelheim und Heidesheim werden die „kleinen Markthallen“ geschlossen.
Neuerungen und Preisdruck
Wie der Verkaufsleiter der VOG, Jürgen Hattemer, gegenüber Merkurist erklärt, hat die Schließung dieses ganzen VOG-Marktzweigs mehrere Gründe: Zum einen gebe es bei der VOG gerade viele Neuerungen. Über die nächsten vier Jahre hinweg werde die Unternehmensgruppe Gmünden/Molitor das VOG-Gelände in Ingelheim vollständig übernehmen. Die VOG verlege ihre Zentralstelle dann nach Mainz-Finthen. Das sei einer der Gründe für die Schließungen der vier Kleinverkaufsstellen nahe Ingelheim.
Der zweite Grund sei das Kaufverhalten, das sich gewandelt habe. Auch in den Aushängen an den „kleinen Markthallen“ begründen die VOG die Schließungen mit „veränderten Marktsituationen“. Laut Hattemer bedeutet das konkret, dass die Kundschaft sich mehr in Richtung Discounter orientiere: „Die Hofläden gehen zurück – und nichts anderes sind die Kleinverkaufsstellen letztlich. Man geht in Richtung EC-Zahlung und Selbstbedienungsladen.“ Die Personalkosten und der Preisdruck könnten von den Obst- und Gemüsepreisen nicht mehr aufgewogen werden.
Zum Stichwort Personal sagt Hattemer außerdem, dass es bis vor zwei Jahren einen verantwortlichen Leiter für die Kleinverkaufsstellen in Ingelheim und Umgebung gegeben hätte. Es sei dann aber nicht gelungen, diesen Posten neu zu besetzen.