Für viele Rheinhessen gehören Freibadbesuche genauso zum Sommer wie das gelegentliche Eis. Merkurist hat bei Dirk Osterhoff, dem Geschäftsführer der Regionalbad Bingen-Ingelheim GmbH, nachgefragt, wie es derzeit um die Auslastung der Bäder in der Region steht. Die Gesellschaft betreibt die Rheinwelle in Gau-Algesheim, das Naturerlebnisbad auf der Binger Elisenhöhe und das Freibad im Ingelheimer Blumengarten.
Wie der Geschäftsführer gegenüber Merkurist berichtet, seien alle drei Bäder momentan „sehr gut besucht“. Im Vergleich zur Corona-Pandemie bemerke Osterhoff, dass die Besucherzahlen „jetzt natürlich deutlich höher“ seien, nachdem unter den Corona-Auflagen die Bäder entweder geschlossen oder eine „deutliche“ Besucherbeschränkung hatten. Außerdem würden sich die Gäste nach der Pandemie länger im Bad aufhalten.
Hohe Auslastung, aber keine Einschränkungen in Sicht
Der Fachkräftemangel macht sich auch den Bädern in Bingen, Ingelheim und Gau-Algesheim bemerkbar. Letztes Jahr fehlte so viel Personal, dass im Laufe der Saison die Öffnungszeiten der beiden Freibäder in Bingen und Ingelheim auf fünf statt sieben Öffnungstage verkürzt wurden. Aktuell sei die Lage zwar weiterhin angespannt, aber derzeit gehe der Geschäftsführer davon aus, alle Bäder wie gewohnt an sieben Tagen die Woche offen halten zu können. Zu Schließungen oder gekürzten Öffnungszeiten wie im letzten Jahr werde es derzeit nicht kommen, so Osterhoff.
Um der „angespannten Personalsituation“ entgegenzuwirken, versuche sich das kommunale Unternehmen an verschiedenen Maßnahmen. So wurden und werden zum einen neue Mitarbeiter eingestellt. Diese müssten allerdings zwei bis drei Monate eingeführt werden, ehe sie alleine Schichten übernehmen könnten. Zum anderen werden Rettungsschwimmer und Fachangestellte für Bäderbetriebe in den drei Rheinwellen-Bädern ausgebildet. Insbesondere im letzteren Beruf und in der Wasseraufsicht werde Personal gesucht, sagt Osterhoff. Quereinsteiger seien für eine Ausbildung willkommen.
Rheinwelle wird ausgebaut
Auch für Schul- und Vereinssport würden die Kapazitäten Osterhoff zufolge ausreichen. Dazu komme, dass die Rheinwelle speziell dafür ausgebaut werde: Das Bad soll um ein Sport- und Lehrschwimmbecken mit zusätzlichen Umkleiden erweitert werden. Die Planungen zum Anbau des Bades seien abgeschlossen und werden am Dienstag (20. Juni) den Gesellschaftern vorgelegt, wie Osterhoff bestätigt. Der Bestand werde zudem stetig saniert und die künftige Entwicklung im Konzept „rheinwelle 2.0“ festgehalten.