Nachdem US-Präsident Donald Trump von mehreren Pharmakonzernen gefordert hat, Preise für verschreibungspflichtige Medikamente zu senken, hat Boehringer Ingelheim nun darauf reagiert. Das berichtet der SWR.
Demnach liegt dem Sender der Brief des US-Präsidenten an das Unternehmen vor. Trump fordert darin, dass Boehringer Ingelheim die sogenannte Meistbegünstigungsklausel auf das staatliche Gesundheitsprogramm Medicaid ausweitet. Außerdem sollen die Konzerne eine solche Preisgestaltung auch für neue Medikamente garantieren und überschüssige Einnahmen aus dem Ausland an Patienten und Steuerzahler in den USA zurückgeben (wir berichteten).
Inwiefern Boehringer auf Trump eingeht
Boehringer Ingelheim hat inzwischen auf die Forderungen reagiert. In einer Stellungnahme erklärt das Unternehmen: „Wir werden weiterhin konstruktiv mit Regierungen, Aufsichtsbehörden und Patientenorganisationen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Patienten Zugang zu bezahlbaren Medikamenten haben und medizinische Innovationen für lebenswichtige Behandlungen weiterhin möglich sind.“ Zudem betont Boehringer, dass Medikamente zu Preisen verfügbar sein sollten, die sich Patienten leisten könnten. Weitere Details nannte der Konzern nicht.
Trump hat den betroffenen Pharmakonzernen eine Frist bis 29. September gesetzt, um verbindlich auf seine Forderungen zu reagieren. Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump versucht, Preisnachlässe bei Medikamenten durchzusetzen, bislang aber erfolglos. Nach Ansicht des US-Präsidenten zahlen Amerikaner mehr als das Dreifache des Preises, den andere entwickelte Länder für Medikamente zahlen. Die Regierung werde laut Trump „jedes Instrument einsetzen, um missbräuchliche Preisgestaltungspraktiken bei Medikamenten zu beenden“.
Die Briefe gingen laut SWR außer Boehringer Ingelheim auch an zahlreiche weitere internationale Pharmakonzerne – darunter EMD Serono, Novartis, Pfizer und Sanofi.