Spontaner mehrtägiger Busstreik – auch Busse in Rheinhessen betroffen

Verdi ruft zu landesweiten Streiks bis Sonntag auf

Spontaner mehrtägiger Busstreik – auch Busse in Rheinhessen betroffen

Seit Montagvormittag (11. März) müssen Fahrgäste wieder mit Ausfällen im Busverkehr rechnen. Denn wie die Gewerkschaft Verdi in einer Pressemitteilung mitteilt, wurden ab sofort alle privaten Busunternehmen zu einem Streik aufgerufen. Bis zum Ende der letzten Schicht am Sonntag (17. März) soll gestreikt werden.

Damit sind auch Linien in Rheinhessen und im Mainzer Stadtverkehr betroffen, da unter anderem die Fahrer der Überlandbusse von DB Regio Bus Mitte GmbH zur Arbeitsniederlegung aufgerufen sind. Laut der Mainzer Mobilität (MM) muss mit Ausfällen auf folgenden Linien in Mainz gerechnet werden: 6, 9, 33, 56, 58, 60, 63, 66, 67, 68, 69, 78, 79, 80 und 91. Auch bei den dreistelligen KRN-Linien in Rheinhessen sollen Fahrten ausfallen, die von Subunternehmern ausgeführt werden. Eine Liste mit allen betroffenen Linien findet ihr hier.

Laut der Kreisverwaltung Alzey-Worms wird es am Montag im Landkreis keine Rückfahrten nach Schulende geben. Hinzu kommt der Streik im Bahnverkehr, zu dem die Lokführergewerkschaft GDL für Dienstag, den 12. März, aufgerufen hat. Dadurch ist mit massiven Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn zu rechnen.

„Wochenlange Stillstände“ könnten bevorstehen

In der Pressemeldung von Verdi heißt es, dass sich über 99 Prozent der Mitglieder in einer Urabstimmung für längere „Erzwingungsstreiks“ ausgesprochen hätten. Die zuständige Tarifkommission der Gewerkschaft habe daher entschieden, die bereits in der vergangenen Woche angedrohten Streiks sofort zu starten. „Seit 9:50 Uhr an diesem Montag stehen daher die Räder still“, so Verdi.

Bereits letzte Woche hatte Verdi angekündigt, dass „wochenlange Stillstände im Nahverkehr unmittelbar bevor stehen“ könnten. Grund sei, dass der Tarifkonflikt zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft und der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe Rheinland-Pfalz (VAV) bisher zu keinem Ergebnis geführt hätte. Mit einem vorzeitigen Ende des Tarifkonflikts sei nicht zu rechnen, so der zuständige Verdi-Verhandlungsführer Marko Bärschneider.

Kundgebung am Donnerstag

Die VAV sei bislang trotz der massiven Ausfälle im Nahverkehr nicht bereit, den Beschäftigten einen echten Inflationsausgleich anzubieten, „was im Kern zu einem raschen Ende der Arbeitskämpfe führen könnte“, heißt es in einer Pressemitteilung von Verdi. Im Tarifkonflikt mit dem kommunalen Arbeitgeberverband KAV Rheinland-Pfalz könnte es hingegen schneller zu einer „gemeinsamen guten Lösung“ kommen. „Wir werden daher den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen müssen. Was dazu führen wird, dass ab sofort auch mit unangekündigten Streikmaßnahmen aus dem laufenden Fahrbetrieb gerechnet werden muss“, so Bärschneider.

Am Donnerstag plant Verdi eine Kundgebung vor dem Finanzministerium in der Bauhofstraße. Erwartet würden rund 1000 Teilnehmer. Auch Ministerin Doris Ahnen sei eingeladen worden.