Nach über 25 Jahren wird das Fachmarktzentrum am Scharlachberg grundlegend umgestaltet und modernisiert. Dem Umbau fallen die bestehenden Gebäude der einstig deutschlandweit bekannten Scharlachberg-Weinbrennerei zum Opfer, die zuletzt größtenteils verlassen schienen und momentan abgerissen werden. Neue Einzelhandels- und Gewerbeflächen sind geplant. Hinter dem Projekt steht seit 2023 die Naheland Immobilienentwicklungsgesellschaft mbH, die zur Hälfte der Sparkasse Rhein-Nahe gehört.
Das ist im Neubau geplant
Im Neubau, der zwischen dem heutigen „Fitness Pur“-Fitnessstudio und der Dekra-Prüfstelle liegt, vergrößern sich der Netto-Markt und die Fressnapf-Filiale. An der Prüfstelle ist zudem eine Autowerkstatt geplant, berichtet Desirée Mosmann, Sprecherin der Sparkasse Rhein-Nahe auf Merkurist-Anfrage. Parallel würden die Bestandsflächen zwischen dem Fitnessstudio, der Takko-Filiale und dem „alldrink“-Getränkemarkt abschnittsweise saniert.
Aktuell würden die individuellen Nutzungskonzepte erarbeitet, so Mosmann weiter. Ähnlich zu heute sind Flächen aus den Bereichen Gesundheit, Verwaltung, Gastronomie und Einzelhandel geplant. Ein Mieter ist dabei kein Unbekannter: „Nach Fertigstellung des Neubaus entsteht in den jetzt noch von Fressnapf und Netto genutzten Flächen ein großer ,Thomas Philipps‘-Markt.“ Vor einigen Jahren fand sich bereits eine kleinere „Thomas Philipps“-Filiale auf dem Gelände. Interimsweise zieht der Fressnapf-Markt wegen des Abrisses in die leerstehenden Ladenflächen neben den Netto-Markt, wie bereits auf einem Banner zu lesen ist.
Baubeginn noch dieses Jahr
Das Kesselhaus wird das einzige Überbleibsel der ehemaligen Brennereigebäude sein. In der Planung liegt es künftig frei und wird durch einen kleinen Neubau ergänzt. Die ehemalige Probierstube und das Pförtnerhaus (Saarlandstraße 62-66) sollen ebenfalls wieder instandgesetzt werden, schreibt Mosmann. Das Gelände ist über 37.000 Quadratmeter groß und werde letztlich rund 14.000 Quadratmeter Gewerbeflächen beherbergen.
Das Büdesheimer Fachmarktzentrum auf dem Scharlachberggelände wurde zuletzt vor rund 25 Jahren umfassend saniert. „Es war an der Zeit, die Gebäude sowohl, was die Ausstattung anbetrifft, als auch in Bezug auf ihren ökologischen Fußabdruck auf den heutigen Stand zu bringen“, erklärt die Sparkasse. Künftig sollen große Teile des Energiebedarfs über erneuerbare Energie gedeckt werden.
Schwierige Umplanung
Für den Neubaubereich liege mittlerweile die Baugenehmigung vor, wie die Sparkasse berichtet. Damit konnte im April dieses Jahres die Projektvorbereitung abgeschlossen werden. Im Herbst sollen schließlich die Bauarbeiten beginnen, wohlgemerkt nach aufwendigeren Planungen. Bei dem Projekt seien die Genehmigungsverfahren „wesentlich aufwendiger“ als bei anderen Projekten, da große Teile des Areals im Überschwemmungsgebiet der Nahe liegen. Mosmann erläutert: „Dadurch waren bereits im Vorfeld umfangreiche Untersuchungen und zusätzlicher Planungsaufwand nötig, um am Ende den erforderlichen Hochwasserschutz für Neubau und Bestand zu gewährleisten und gleichzeitig die Retentionsräume des Flusses zu erhalten.“
Die Bestandssanierung erfolge parallel zum Neubau und abschnittsweise. Der Neubau soll voraussichtlich im Herbst 2026 fertiggestellt werden. Die Sanierung soll bis Ende 2027 abgeschlossen werden. Wann die Bauarbeiten tatsächlich beendet werden, sei davon abhängig, „wie umfangreich die Bau- und Genehmigungsverfahren ausfallen, die die einzelnen Nutzungskonzepte erfordern“.
