140 km/h zu schnell gefahren: Rheinhessen-Raser verurteilt

Fahrer wollte angeblich vor drohendem Überfall fliehen

140 km/h zu schnell gefahren: Rheinhessen-Raser verurteilt

Der 34-jährige Mann, der Mitte März mit 260 km/h bei Wörrstadt über die A63 raste, ist nun vom Mainzer Amtsgericht zu einer Geldstrafe und Führerscheinentzug verurteilt worden. Das berichtet der Südwestrundfunk (SWR).

Der Mann fuhr damals von Nieder-Olm in Richtung Mainz, die meiste Zeit blieb er dabei auf der Überholspur. Eine Zivilstreife bemerkte den Raser und konnte ihn in Mainz-Bretzenheim schließlich anhalten.

Wurde der Fahrer verfolgt?

Vor Gericht sagte er aus, er habe geglaubt, dass er verfolgt werde. Er habe an dem Abend 12.000 Euro Tageseinnahmen bei sich gehabt. Als ihm dann jemand dicht aufgefahren sei, habe er befürchtet, dass jemand ihn hätte überfallen wollen. Darum sei er so schnell gefahren. Zudem sei es ihm zu dem Zeitpunkt gesundheitlich nicht gut gegangen, er hätte auf der Arbeit viel Stress gehabt und befand sich mitten in der Scheidung.

Die Richterin hielt diese Schilderung jedoch für eine Ausrede. Sie wies auf die sechs Hinweisschileder mit Tempolimit allein bei Nieder-Olm hin und folgerte, dass der 34-Jährige somit mehrere Gelegenheiten hatte, sich der erlaubten 130 km/h zu erinnern. Stattdessen sei er „skrupellos in hohem Tempo weitergefahren“ und habe mit seiner riskanten Fahrweise andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.

Die Fahrweise des Mannes war zudem schon zuvor negativ aufgefallen. Er wurde zwar nicht schon vorher dafür bestraft, hatte aber bereits mehrere Einträge ins Verkehrsregister.

2500 Euro Strafe

Darum entschied die Richterin, dass der Täter nun eine Geldstrafe von 2500 Euro zahlen und seinen Führerschein für weitere drei Monate abgeben muss. Dieser war, genau wie sein PS-starkes Auto, bereits im März nach der Raserei beschlagnahmt worden. Mildernd berücksichtigte das Gericht den Umstand, dass der Mann nach seiner Fahrt eine Therapie angefangen habe.

Der Verurteilte gab an, seit März täglich mit Bus und Bahn von Wiesbaden nach Alzey zur Arbeit zu fahren. Er habe wegen des Fahrverbots seinen kleinen Sohn kaum sehen können, der bei seiner Mutter lebe.