Das Landgericht Mainz hat einen Vater aus Gau-Odernheim im Kreis Alzey-Worms zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt. Wie der SWR berichtet, wurde der Mann des 79-fachen sexuellen Missbrauchs von Kindern im Grundschulalter schuldig gesprochen.
In drei Fällen handelte es sich demnach um schweren sexuellen Missbrauch. Zudem wurde der Mann wegen des Besitzes kinderpornografischer Inhalte verurteilt. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, da die Opfer minderjährig sind. Mit dem Strafmaß blieb das Gericht etwas unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die sechs Jahre und vier Monate Haft gefordert hatte. Die Verteidigung hatte auf fünfeinhalb Jahre plädiert. Den Antrag der Nebenklage auf eine anschließende Sicherungsverwahrung lehnte das Gericht ab.
Taten kamen erst nach zehn Jahren ans Licht
Die Taten ereigneten sich laut Gericht zwischen 2013 und 2016 (wir berichteten). Der Mann, der selbst Kinder hat, nutzte das Vertrauen der Freundinnen seiner Tochter und seines Sohnes aus, um sexuelle Handlungen an ihnen vorzunehmen. Die Übergriffe fanden im Schwimmbad von Gau-Algesheim und im Haus der Familie in Gau-Odernheim statt.
Aufgedeckt wurden die Taten erst rund zehn Jahre später, als der Mann begann, Nachhilfe in Mathematik zu geben. Eines der Mädchen vertraute sich seinen Eltern an und erzählte, dass die Nachhilfestunden sehr „seltsam“ verlaufen würden.
Daraufhin durchsuchte die Polizei das Haus des Mannes in Gau-Odernheim. Die Ermittler fanden dort Videos, auf denen der sexuelle Missbrauch der Kinder zu sehen war. Der Mann hatte seine Taten zwischen 2013 und 2016 selbst gefilmt.