Wer zwischen Budenheim und Mainz-Mombach auf dem öffentlichen Wanderweg unterwegs ist, kommt am Golfplatz des Mainzer Golfclubs vorbei. Doch auf dem Wanderweg kommt man ebenso an einem verlassenen Haus vorbei, wie Merkurist-Leserin Betti aufgefallen ist. Das Gebäude scheint wie ein „Lost Place“. Warum ist das Gebäude so verlassen und zerfallen? War es früher ein Bahnschuppen, wie in den Kommentaren unter Bettis Snip vermutet wird? Merkurist hat nachgefragt.
Golfplatz früher ein Steinbruch
Wo heute der Golfplatz ist, war einst ein Steinbruch. Genutzt wurde es von den Firmen Bonner Zement beziehungsweise Dyckerhoff Zement aus Mainz-Amöneburg, berichtet Ralf Peterhanwahr, Pressesprecher der Stadt Mainz, auf Anfrage. Anschließend ging das Gelände in den Besitz des Entsorgungsbetriebs der Stadt Mainz über, der das Gelände von 1965 an für 40 Jahre als Mülldeponie nutzte, ergänzt Stefan Kirstein, Geschäftsführer des Mainzer Golfclubs. Seit 2007 pachtet der Mainzer Golfclub das Gelände vom Entsorgungsbetrieb und nutzt es als Golfplatz, so Kirstein.
Das Haus steht neben dem Wanderweg. Laut Peterhanwahr ist „das Häuschen ein Überbleibsel“ dieser Nutzungszeit als Steinbruch. „Zuletzt – also während des Steinbruchbetriebs bis Anfang der achtziger Jahre – wurde das Gebäude als Trafohäuschen genutzt.“ Seinen Nutzungszweck hat das Häuschen verloren, als der Trafo ausgebaut wurde. Der Ausbau liege „nun aber schon etliche Jahre zurück“. Mehr Informationen zur Geschichte habe die Stadt Mainz nicht, erklärt der Pressesprecher.
Gebäude wird ungenutzt bleiben
Sowohl die Stadt Mainz als Eigentümerin als auch der Golfclub als Pächter haben keine Pläne mit dem Gebäude. Das teilen sie jeweils auf Merkurist-Anfrage mit. Im Übrigen weist die Stadt Mainz darauf hin, dass man das Gebäude nicht betreten darf. Außerdem darf man als Nicht-Golfer den Wanderweg nicht verlassen. Als Grund nennt Peterhanwahr: „fliegende Golfbälle“.