Vor ein paar Wochen sorgte ein Schwanennest an der Marina im Mainzer Zollhafen für einiges Aufsehen: Schwan „Herkules“, dem erst im vergangenen Jahr zwei Angelhaken aus dem Hals entfernt werden mussten, hatte mit seiner Partnerin ein Nest an denkbar unglücklicher Stelle errichtet: am Rheinufer nur knapp über der Wasserlinie.
Als bereits zwei Eier im Nest lagen, setzte die Wasserschutzpolizei in Absprache mit dem Tierschutzverein Mainz und Umgebung e.V. das Gelege an gleicher Stelle etwas höher. Mit Unterstützung der Berufsfeuerwehr Mainz und der Zollhafen Mainz GmbH wurde es dazu auf eine Palette gesetzt. Anschließend wurde um das Nest herum eine Absicherung angebracht, die es zusätzlich schützen sollte.
Was ist mit dem Nest passiert?
Doch nun ist das Nest seit kurzem verschwunden und einige Merkurist-Leser machen sich Sorgen um den Verbleib der Schwanen-Familie. Wurde es entfernt oder ist es doch fortgespült worden?
Tatsächlich hat der Tierschutzverein das Nest selbst geräumt. Wie Dagmar Diehl gegenüber Merkurist erklärt, waren die Eier unbefruchtet – und das Schwanenweibchen hat das offenbar selbst nicht erkannt. Seit 60 Tagen saß sie schon auf den Eiern, die normale Brutzeit dauert eigentlich 38 Tage. „Sie war bereits so dünn geworden, dass wir handeln mussten“, so Diehl. Natürlich wäre gewesen, dass sie selbst die Brut abbricht. Als die Mitarbeiter des Tierschutzvereins das Nest entfernten, sei sie bereitwillig heruntergegangen. Bei den vorherigen Maßnahmen hatte sie sich immer gewehrt, so Diehl.
Die Hoffnung, dass das Paar noch in diesem Jahr einen zweiten Brutversuch startet, sei zwar gering, aber auszuschließen sei es nicht. „Ansonsten dann im nächsten Frühjahr“, so Diehl. Es könnte sogar sein, dass die Schwäne das Nest wieder an selber Stelle errichten werden.
