Warum in Mainz eine riesige Metallplatte in den Rhein gesetzt wurde

Eine knapp 27 Quadratmeter große Platte hing am Mittwoch über dem Mainzer Zollhafen und wurde mit einem Kran in den Rhein gesetzt. Was war da los?

Warum in Mainz eine riesige Metallplatte in den Rhein gesetzt wurde

Eine der größten Wehrplatten in Europa ist am Mittwoch (12. Oktober) ins Hochwasserpumpwerk am Mainzer Zollhafen eingesetzt worden. Grund dafür waren Reparaturarbeiten. Merkurist war bei der Aktion dabei.

Seit Mitte Juli befand sich die 26,63 Quadratmeter große Wehrplatte aus dem Hochwasserpumpwerk in Reparatur. Dabei wurde die 22 Tonnen schwere Platte besonders auf die Abdichtung überprüft, da diese das Kanalnetz bei Starkregen und gleichzeitigem Rheinhochwasser schützt. Jetzt wurde diese am Mittwoch gegen 12:30 Uhr mithilfe der Firma Riga Mainz zurück an ihren Platz gesetzt.

Welche Funktion hat die Wehrplatte?

Wie die Wehrplatte und generell der Auslass zum Rhein bei Starkregen und Hochwasser funktionieren, haben Matthias Weitzel, der Abteilungsleiter des Abwasserreinigung Wirtschaftsbetriebs Mainz und Nicole Tappe, Pressesprecherin des Wirtschaftsbetriebs Mainz, beantwortet.

Falls es zu einem Aufeinandertreffen von Starkregen und Rheinhochwasser kommt, wird in erster Linie darauf geachtet, dass das Flusswasser nicht in die Kanalisation gerät, um eine mögliche Überschwemmung in Mainz zu verhindern.

Dabei erhebt sich die Wehrplatte aus dem Untergrund, sodass das Rheinwasser vom Kanalisationswasser abgeschottet wird. Währenddessen wird das Regenwasser mithilfe von zwei Pumpen über die Platte hinweg in den Rhein befördert. Die Kanalisation wird somit entlastet, ohne dass das Rheinwasser wiederum hineindringen kann.

Im Vergleich: Die herkömmlichen Auslässe werden im Fall von steigendem Pegelstand geschlossen und das Regenwasser kann nicht abfließen.

Hintergrund

Die Stahlplatte befindet sich im Hochwasserpumpwerk in der Gaßnerallee am Zollhafen, in einem quaderförmiger Baukörper. Dieser wurde im Jahr 2008 in Betrieb gesetzt und die Kosten für den Bau betrugen rund 6,25 Mio. Euro.