Stadt baut einen der größten Mainzer Spielplätze ab

Einer der größten Spielplätze von Mainz wird nach und nach abgebaut – aus Sicherheitsgründen, wie die Stadt sagt. Ersatz für die Kinder im Einzugsgebiet ist jedoch nicht in Sicht.

Stadt baut einen der größten Mainzer Spielplätze ab

Wo einmal die große Schaukel stand, ragen nur noch Holzstümpfe aus dem Boden, umgeben von einem großen Gitter. Auch das Klettergerüst soll bald abgebaut werden, wohl spätestens im Frühjahr 2026. Weitere Geräte könnten folgen. Der Zagrebspielplatz in Mainz-Hechtsheim gleicht wohl bald einer Ruine, obwohl er einer der größten Spielplätze von Mainz ist.

Im direkten Umfeld finden sich Kitas, Schulen und Wohngebiete. Einige Einrichtungen nutzen den Spielplatz als Außenbereich. Abgebaut werden müssen die Spielgeräte aus Sicherheitsgründen. Sie waren von einem Pilz befallen, stark verwittert und boten keine ausreichende Standsicherheit mehr. Das teilten sowohl das Amt für Jugend und Familie als auf das Umweltdezernat auf eine Anfrage von Anwohnern hin mit.

Keine Haushaltsmittel für Ersatzgeräte mehr

Mit Ersatz jedoch können die Kinder nicht rechnen. Denn für dieses Jahr seien keine Haushaltsmittel für Ersatzgeräte vorgesehen, auch das teilt das Umweltdezernat mit. Für das Programm „Kinderfreundliches Mainz“ standen für dieses Jahr lediglich 164.000 Euro zur Verfügung – und die seien bereits an andere Plätze vergeben.

Immerhin: „Eine kleine Ersatzschaukel soll ab Herbst 2025 kommen – und würde dann ab dem Frühjahr 2026 alleine dastehen“, so schreiben es die Initiatoren einer Online-Petition, die Anfang September gestartet ist. Ob der Zagrebspielplatz im nächsten Jahr saniert werde, hänge laut der Hechtsheimer Ortsvorsteherin Ulrike Cohnen (CDU) von der Prioritätenliste und künftigen Haushaltsmitteln ab. Gegenüber der Allgemeinen Zeitung (AZ) sagte sie, man sei „weiter im Gespräch mit der Verwaltung“. Auch Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) würde die Situation „sehr ärgerlich und unbefriedigend“ finden.

1500 Menschen unterschreiben Online-Petition

Die Initiatoren fordern daher den Ortsbeirat von Hechtsheim auf, sich für den Spielplatz einzusetzen: Zum einen soll sofort damit begonnen werden, den Erhalt und die Sanierung zu planen, zum anderen sollen unbedingt finanzielle Mittel im Stadt-Haushalt dafür bereitgestellt werden. Bei einer Neugestaltung sollen zudem die Kinder beteiligt werden.

„Der Verlust des Spielplatzes würde besonders die Kinder treffen, die ohnehin weniger haben. Der Wegfall verstärkt ungleiche Entwicklungschancen und schwächt die Lebensqualität unseres Stadtteils“, heißt es in der Petition weiter. Rund 1500 Menschen haben den Aufruf bisher unterzeichnet (Stand 15. September, 15 Uhr).