Ein trauriger Fall von mutmaßlicher Tierquälerei beschäftigt derzeit das Kleintierhaus des Tierheims Mainz. Am Winterhafen wurde ein schwer verletztes Schwanenjunges gefunden, das trotz intensiver Bemühungen nicht gerettet werden konnte.
Wie das Kleintierhaus in einem Facebook-Post mitteilt, wurde am Mittwochabend (9. Juli) ein allein gelassenes Schwanenküken von der Berufsfeuerwehr geborgen und in die Obhut des Tierheims gegeben. Das Jungtier, das den Namen Hansi erhielt, wies schwere Verletzungen auf.
Bei der tierärztlichen Untersuchung stellte sich heraus, dass nicht nur der Oberarm gebrochen, sondern das gesamte Schultergelenk zertrümmert und gesplittert war. „Eine Verletzung in diesem Ausmaß kann leider kein einfacher Unfall gewesen sein, zumal der Kleine noch nicht flugfähig war“, erklären die Tierschützer. Sie gehen davon aus, dass die Verletzung durch äußere Gewalteinwirkung entstanden sein muss.
Schwanenfamilie am Winterhafen unter Druck
Das Kleintierhaus berichtet von anhaltenden Problemen mit Tierquälerei und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz, insbesondere während der Brut- und Setzzeit. Die Schwanenfamilie am Winterhafen sei bereits seit längerem Ziel von Belästigungen. „Hier wurde dann aber leider von Anfang an die Familie gejagt, provoziert, vertrieben“, heißt es in dem Beitrag. So seien manche Leute den Schwänen mit Booten frontal entgegengefahren oder hätten mit Paddeln aufs Wasser geschlagen. „Es wurde sogar mit Bällen und Steinen nach der Familie geworfen.“
Die Tierschützer appellieren an die Öffentlichkeit: „Daher unsere eindringliche Bitte, seid achtsam und habt den Mut, Tierquäler zu melden.“ Kein Mainzer Schwan sei „hochaggressiv“, die Tiere wollten lediglich ihre Jungen beschützen.
Trotz aller Bemühungen musste der kleine Hansi aufgrund der Schwere seiner Verletzungen eingeschläfert werden. Das Kleintierhaus bittet nun um sachdienliche Hinweise zu Vorfällen zwischen dem 7. und 9. Juli und versichert, alle Informationen vertraulich zu behandeln.