„Dorett“ eröffnet wieder – das ändert sich

Am Freitag feiert die „Dorett“ im Bleichenviertel nach monatelangem Umbau ihre Wiedereröffnung. Eine der neuen Betreiberinnen erzählt gegenüber Merkurist, was sich ändert – und was erhalten bleibt.

„Dorett“ eröffnet wieder – das ändert sich

Seit April hatte die „Dorett“-Bar im Mainzer Bleichenviertel geschlossen, am Freitag (6. September) wird sie nun nach fünf Monaten wieder eröffnen (wir berichteten). Und das ist keine Selbstverständlichkeit. „Es gab schon einige besorgte Stimmen, die befürchtet haben, dass die ‘Dorett’ ganz schließt. Uns war es aber wichtig, dass sie erhalten bleibt – als wichtiger Kulturort und Instanz im Mainzer Nachtleben“, sagt eine der neuen Betreiberinnen gegenüber Merkurist.

Insgesamt vier Freunde aus der Gastronomie und Kultur, die vorher selbst Gäste oder Künstler in der Bar waren, tragen jetzt die Verantwortung. Wichtig sei ihnen gewesen, den alten Charme beizubehalten und die Bar dennoch zu modernisieren. Die Geschichte der Location geht weit ins 20. Jahrhundert zurück, als man das Bleichen- noch als Rotlichtviertel kannte. Auch die „Dorett“ war früher mal ein Striplokal.

Neue „Eyecatcher“ und Lüftungsanlage

Die „Dorett“ (jetzt ohne den Zusatz ‘-Bar’) solle subkultureller Treffpunkt mit heterogenem Publikum bleiben, außerdem ein Zufluchtsort zu später Stunde. „Wir wollen sie jetzt noch mehr zum Ort der Begegnung machen“, so die Betreiberin. Dafür wurden unter anderem die Hocker im Zwischengang durch eine lange Sitzbank ersetzt. Die Grundästhetik habe man erhalten und durch „neue Eyecatcher“ ergänzt. Der Eingangsbereich sei aufgewertet worden, unter anderem wurde dort die Theke rot gefliest. Das Kernstück bleibe die untere Bar mit der Tanzfläche, wo immer noch geraucht werden darf, allerdings jetzt mit neuer Lüftungsanlage. Außerdem habe man nun ein modernes Schallschutzkonzept.

Mit dem Programm wolle man weiterhin Raum für Subkulturen bieten: Es gibt Musik, Lesungen, Ausstellungen, Vorträge, Workshops und Varietés. An den Wänden hängen Kunstwerke, außerdem wird an einem Tag im Monat die komplette Bar für Künstler zur Verfügung gestellt. Los geht es am Freitag ab 22 Uhr mit „Rotate: Etiennette & Tim Eder“, am Samstag findet schon ab 20 Uhr eine Drag-Show statt. Danach hat die „Dorett“ jeweils von Donnerstag bis Samstag geöffnet. Der Eintritt bleibt bei 5 Euro.

Neues Awareness-Konzept

Wichtig sei den neuen Betreibern auch das Sicherheits- und Awareness-Konzept. „Alle Leute sollen sich zu jeder Zeit wohlfühlen und loslassen können“, so die Mitbetreiberin. „Wenn Leuten etwas auffällt, können sie jederzeit zum Team kommen.“ Zudem gebe es zwei Mitarbeiter an der Tür, auch das Thekenpersonal sei beim Thema Awareness gebrieft. „Es soll ein entspannter und sicherer Ort bleiben.“

Die „Dorett“ in der Zanggasse 36 hat ab 6. September immer Donnerstag bis Samstag (meist ab 22 Uhr) geöffnet. Weitere Infos gibt es auf Instagram oder Facebook.