Mainzer Wahrzeichen: St. Christoph bekommt seinen Turmhelm zurück

Fertigstellung für Sommer 2025 geplant

Mainzer Wahrzeichen: St. Christoph bekommt seinen Turmhelm zurück

Der Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Turmhelms der Mainzer Kirche St. Christoph geht in die finale Phase. Bis zum Sommer 2025 soll das stadtbildprägende Wahrzeichen wiederhergestellt sein.

Wie die Stadt mitteilt, ist der Wiederaufbau des Turmhelms ein bedeutendes Projekt für Mainz. Bei einem Pressetermin enthüllte Kultur- und Baudezernentin Grosse (SPD) nun das Bauschild für das Projekt. Sie bedankte sich bei „den Planern, Architekten und Fachleuten, der Gebäudewirtschaft Mainz, den vielen Unterstützern und Spendern der Turmspitze sowie allen, die sich für die Sanierung des Turmes eingesetzt haben.“

Moderner Turmhelm orientiert sich an historischem Vorbild

Den Ideenwettbewerb für die Neukonstruktion des Turmhelms hatte 2017 das Mainzer Büro Bonn Architekten gewonnen. Die 15 Meter hohe Turmspitze soll die charakteristischen Turmgiebel, Kehlen und Grate des ursprünglichen Dachs originalgetreu nachbilden. Auch die historische Glocke soll wieder eingebaut werden, allerdings ohne Funktion. Der Turmhelm werde als modernes Stahlskelett ausgeführt und greife so die ursprüngliche Struktur in einer zeitgemäßen Interpretation auf, heißt es.

St. Christoph war jahrhundertelang eines der dominierenden Bauwerke nördlich des Mainzer Doms, bis es am 27. Februar 1945 bei einem Bombenangriff zerstört wurde. Die Gewölbe stürzten ein, die Kirche blieb als Ruine erhalten. In den 1960er-Jahren entschied man, die Ruine als Mahnmal zu bewahren. Seitdem gab es immer wieder Maßnahmen zur Stabilisierung und zum Erhalt.

Die Initiative St. Christoph treibt die Restaurierung voran, um „die Würde des historischen Ortes wiederherzustellen“. Die Kosten für die Turmspitze werden durch Spenden gedeckt. Die Rekonstruktion unterstreiche auch die Bedeutung von St. Christoph als Gedenkort für die Opfer des Zweiten Weltkriegs, so Grosse. Es gehe darum, „einen Ort zu schaffen, an dem Menschen Trost, Frieden und Begegnung finden können. Es geht um Erinnerung und Gedenken!“