Erfolgreiche Mainzerinnen: Diese Frauen schrieben Geschichte

Zum Weltfrauentag am 8. März stellen wir euch einige Mainzerinnen vor, die erfolgreich waren und auch für Mainz Geschichtsträchtiges entwickelt haben.

Erfolgreiche Mainzerinnen: Diese Frauen schrieben Geschichte

Sie waren weltberühmte Musikerinnen, Gründerinnen und Heldinnen: In der Vergangenheit gab es etliche erfolgreiche und auch bekannte Frauen aus Mainz, die unvergessen sind und nach denen im Nachhinein Plätze und Straßen in der Stadt benannt wurden. Einige stellen wir euch hier anlässlich des Weltfrauentags am 8. März vor.

Geschwister Heinefetter

Alle sechs Schwestern der Familien Heinefetter waren international bekannte Opern- und Konzertsängerinnen im 19. Jahrhundert. Größte Berühmtheit erlangten Sabine, Clara und Kathinka Heinefetter, auch Eva, Fatima und Nanette traten an Opern in Europa auf. Ebenso waren einige der Brüder Künstler.

Sie „gehörten ohne Zweifel zur ersten Garde der Bühnenkünstlerinnen des 19. Jahrhunderts, waren umjubelte Stars auf europäischen Opernbühnen“ heißt es von Seiten der Stadt Mainz. Im Jahr 2016 widmete die Stadt Mainz den bislang namenlosen Platz zwischen Staatstheater und Höfchen der berühmten Mainzer Familie: den Geschwister-Heinefetter-Platz.

Ihre Geschichte könnt ihr in dieser Broschüre nachlesen.

Bilhildis von Altmünster

Ursprünglich entstammte Bilhildis einer Adelsfamilie aus Franken. Der Überlieferung nach reiste sie heimlich als junge Frau mit dem Schiff nach Mainz, als sich ihr Mann auf einem Feldzug befunden haben soll. Sie blieb bei ihrem Onkel, dem Bischof Rigibertus, auch nach der Rückkehr ihres Mannes.

Als Bischof Rigibertus ein Grundstück in der Nähe von Mainz kaufte, gründete Bilhildis hier ein kleines Frauenkonvent und wurde dessen Vorsteherin. Das spätere Benediktinerinnenkloster „Altmünster“ gilt als die älteste Klostergründung in Mainz. Es befand sich zwischen der heutigen Bahnhofs- und Münsterstraße. Hier wurde Bilhildis nach ihrem Tod im Jahr 734 auch beigesetzt. Erst Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Kloster aufgelöst. Die Kopfreliquie der Heiligen wurde später in die Sakristei des Mainzer Doms überführt.

In der katholischen Kirche ist die Heilige Bilhildis die Patronin der Kranken.

Sophie Cahn

Die jüdische Lehrerin Sophie Cahn aus Mainz setzte sich vor allem für jüdische Kinder in der Zeit des Nationalsozialismus ein. So half sie im Jahr 1939 fünf Mädchen bei der Flucht nach England. Am 17. Mai 1943 wurden sie und ihr Mann Philipp nach Theresienstadt deportiert, im Oktober 1944 kam sie selbst in das Vernichtungslager Auschwitz.

Irène Giron

Nach ihr wurde erst im Juni vergangenen Jahres der Platz vor dem Haupteingang der Johannes Gutenberg-Universität benannt. Wichtiges leistete Irène Giron nicht nur für die Mainzer Uni, sondern auch für Bildung und Kultur. Als Mitarbeiterin der französischen Militärverwaltung in Rheinland-Pfalz und Kultur- und Bildungspolitikerin trug sie zu deren Wiederaufbau bei. Auch trieb sie den Neuaufbau des kulturellen Lebens und setzte sich dafür ein, dass Schulwesen im Bundesland neu strukturiert wurde. Maßgeblich war sie für die Gründung des Instituts für Europäische Geschichte sowie der Akademie der Wissenschaften verantwortlich, außerdem für eine neue Dolmetscherschule in Germersheim.

Geboren wurde Irène Giron 1910 als Tochter eines englischen Vaters und einer deutschen Mutter in Hamburg. Sie arbeitete als Dolmetscherin für die französische Regierung in der Abhörabteilung in Südafrika. 1952 kehrte sie nach Frankreich zurück und starb 1988 in Paris.

Inge Reitz-Sbresny

Die Schriftstellerin Inge Reitz-Sbresny schrieb ihre Texte vor allem in Mainzer Mundart. Sie brachte Kurzgeschichten heraus, Erzählungen, Gedichte, Bühnenstücke und Kolumnen. Auch für den Hörfunk schrieb sie. Geboren im Jahr 1927, wuchs sie in der Mainzer Neustadt auf und arbeitete einige Jahre lang für den Musikverlag Schott.

Reitz-Sbresny war in Mainz sehr gefragt, veranstaltete zahlreiche Lesungen und gewann 1980 den Mundart-Wettbewerb der Stadt. Ihr Theaterstück „Der Präsident“ wurde auch im Fernsehen gezeigt.

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