Nur noch wenige Tage, dann beginnen die „Winterzeit“-Märkte in Mainz. Ab Donnerstag (27.November) starten diese auf dem Schillerplatz, im Hopfengarten, am Hauptbahnhof und im Schloss-Innenhof (wir berichteten). Außerdem wird es wieder einen „Neuwintermarkt“ am Neubrunnenplatz geben. Doch wieso, fragen sich jedes Jahr immer wieder viele aufs Neue, werden diese Veranstaltungen in Mainz eigentlich nicht „Weihnachtsmarkt“ genannt?
Umbenennung aus politischen Gründen?
Vor allem in den Sozialen Medien geht regelmäßig ein Aufschrei durch die Kommentarspalten. So wie zuletzt auf der Merkurist-Facebook-Seite. Dort wird beispielsweise gepostet: „Weihnachtsmarkt heisst der und nicht Winterzeitmarkt“ oder aber auch: „Verdammt noch mal das ist ein Weihnachtsmarkt und nichts anderes wir sind hier in Deutschland.“
So vermuten also Bürger immer wieder politische Korrektheit dahinter und den Versuch, das Wort „Weihnachten“ zu vermeiden. Doch das stimmt so nicht. Denn in Mainz gibt es jedes Jahr auch einen „Weihnachtsmarkt“, der auch so heißt. Und dieser feiert in diesem Jahr sogar sein 50. Jubiläum (wir berichteten). Die Gründe für die unterschiedlichen Namen der Veranstaltungen sind rein praktischer Natur – und nicht neu.
„Winterzeit“-Märkte laufen über Weihnachten hinaus
Ein wesentlicher Grund für die Namensgebung ist die Trennung der verschiedenen Organisatoren. Wie der damalige Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) bereits 2018 erklärte, wird der Weihnachtsmarkt am Dom von der Stadt Mainz selbst veranstaltet. Die „Winterzeit“-Märkte hingegen organisiert die Mainzplus Citymarketing GmbH. „Es gibt andere Bewerbungsverfahren für die Standplätze, deswegen die namentliche Trennung“, so Sitte damals.
Diese Unterscheidung trifft auch auf den Neuwintermarkt am Neubrunnenplatz zu. Dieser wird seit 2023 nicht mehr von Mainzplus betrieben. Die unterschiedlichen Namen helfen also dabei, die verschiedenen Verantwortlichkeiten klar abzugrenzen.
Ein weiterer Grund für die Bezeichnung „Winterzeit“ sind die längeren Öffnungszeiten. Eine Sprecherin von Mainzplus Citymarketing erklärte bereits im letzten Jahr: „Da sie zum Teil über Weihnachten hinaus geöffnet haben.“ So laufen die „Winterzeit“-Märkte und der Neuwintermarkt auch in diesem Jahr bis zum 30. Dezember und machen lediglich an den Weihnachtstagen eine kurze Pause.
Die Bezeichnung ist zudem keine neue Erfindung. Die „Winterzeit“-Märkte gibt es bereits seit dem Jahr 2014, damals noch am Schillerplatz, Neubrunnenplatz und Bahnhofsplatz. Der Markt am Hopfengarten kam 2018 hinzu, und 2023 wechselte der Standort vom Neubrunnenplatz in den Innenhof des Kurfürstlichen Schlosses.