Kürzlich hat die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren Insolvenz angemeldet. Viele interessiert daher, wie es nun in Zukunft mit dem Kaufhof in der Schusterstraße weitergeht. Zuletzt sorgte ein Disput zwischen Mainzer Grünen und Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) in diesem Zusammenhang für einige Aufregung.
Streit um „Weinwelt“
So zeigten sich die Grünen erstaunt, dass Matz eine „Weinwelt“, also einen Weinhandel sowie dazu passende Gastronomie, im Kaufhof geplant haben soll. Zudem kritisierte Grünen-Fraktionsvorsitzende Sylvia Köbler-Gross, dass das Konzept in „keinem städtischen Ausschuss vorgestellt worden“ sei und Matz somit intransparent vorgehe. Letztlich wehrte sich Matz gegen die Kritik, indem sie darauf verwies, dass der „Sachstand Galeria Kaufhof“ sogar im öffentlichen Teil der Sitzung des Wirtschaftsausschusses ausführlich behandelt worden sei (wir berichteten).
Doch soll der Kaufhof in Mainz tatsächlich zur Weinwelt werden? „In den bisherigen Gesprächen mit Galeria Kaufhof wurde deutlich, dass man in den Filialen verstärkt auf Regionalität setzen möchte“, erklärt Dezernentin Matz jetzt auf Anfrage von Merkurist. Da Mainz Great Wine Capital ist, liege es nahe, hier einen Schwerpunkt beim Thema Wein zu legen. Hierzu gebe es erste Überlegungen. Aktuell fänden aber noch Gespräche statt. Auch müsse man abwarten, wie sich das Insolvenzverfahren bei Galeria Karstadt Kaufhof entwickelt, so Matz. Für die Umsetzung des Schwerpunktes Wein wäre zudem Galeria Kaufhof zuständig. Die Stadt Mainz habe lediglich eine beratende Funktion. „Ob es auch noch andere Ideen gibt, kann derzeit nicht beantwortet werden“, sagt Matz.
Ginge es nach dem ehemaligen Mainzer Citymanager Michael Kapp, bräuchte es im Kaufhof so etwas wie eine Weinwelt überhaupt nicht. Zwar finde er einen solchen Gedanken generell nicht schlecht für Mainz, allerdings sieht Kapp im Kaufhof nicht den richtigen Ort dafür. „Ich halte einen Standpunkt im Kurfürstlichen Schloss in den ehemaligen Räumen des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) eher für sinnvoll.“ Für den Kaufhof könne er sich unter Umständen auch eine Gastronomie vorstellen.