Ingelheimer Feuerwehrmann rettet mit Stammzellspende Leben

Jonas Eberhard, Feuerwehr-Azubi aus Ingelheim, rettete mit einer Stammzellspende einem fremden Menschen das Leben – und nahm dabei in Kauf, seine eigene Ausbildung zu gefährden.

Ingelheimer Feuerwehrmann rettet mit Stammzellspende Leben

Während seiner Grundausbildung bei der Feuerwehr Mainz und Ingelheim hat der 28-jährige Ingelheimer Jonas Eberhard bereits ein Leben gerettet: Der Feuerwehr-Azubi spendete Stammzellen für einen ihm unbekannten Patienten. Das teilt die Feuerwehr Mainz am Donnerstag (17. Juli 2025) mit.

Ausbildungsziel in Gefahr?

Eberhard sei bereits seit neun Jahren als möglicher Spender bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registriert, so die Feuerwehr. Während des fünfmonatigen Grundausbildungslehrgangs zum Berufsfeuerwehrmann habe er die Nachricht erhalten, dass er als genetischer Zwilling für einen Patienten infrage kommt. Das Problem: Beim eng getakteten Lehrgangsplan seien Ausfälle oder Urlaube eigentlich kaum möglich.

Mirko Gauer, Wehr- und Abteilungsleiter der Feuerwehr Ingelheim, erklärt: „Als Jonas mit dem Wunsch an uns herangetreten ist, für die Dauer der DKMS-Stammzellenspende sowie eine anschließende Erholungsphase beurlaubt zu werden, waren wir zunächst skeptisch, inwieweit das sein Ausbildungsziel gefährden könnte.“ Doch Eberhards Wille, unbedingt helfen zu wollen, habe das Team sehr beeindruckt.

„Wenn ich helfen kann, dann helfe ich“

Mit Hilfe der Feuerwehren Mainz und Ingelheim konnte Eberhard sowohl zur Voruntersuchung als auch zur Spende freigestellt werden. Nach der ambulanten Spende habe er etwa eine Woche grippeähnliche Symptome gezeigt. Deshalb sei er für die besonders körperlich belastenden Ausbildungsanteile vorübergehend freigestellt worden, „ohne die Qualität seiner Ausbildung zu gefährden“.

Die Stammzellenspende ging an einen deutschen Patienten. Weitere Informationen erhalten Spender und Empfänger aus Datenschutzgründen nicht. Ein direkter Kontakt ist erst nach zwei Jahren und nur auf Wunsch beider Seiten möglich. Für Eberhard stehe der Gedanke zu helfen im Vordergrund: „Wenn ich helfen kann, dann helfe ich. Das ist doch genau das, wofür die Feuerwehr steht.“

Derzeit werden in der gemeinsamen Ausbildung von Mainz und Ingelheim 18 zukünftige Berufsfeuerwehrleute ausgebildet. „Dass innerhalb dieses fordernden Lehrgangs eine Stammzellenspende ermöglicht wurde, zeigt: Retten kennt bei der Feuerwehr keine Wartezeiten, auch nicht während der Ausbildung“, so die Feuerwehr.