Dank VR-Brillen in eine völlig neue Gaming-Welt eintauchen: Das war seit 2017 in der „VArea“ in Weisenau möglich, der „größten Virtual Reality-Halle Europas“, wie Mit-Geschäftsführer David Mosavy damals gegenüber Merkurist erzählte. Gemeinsam mit Jemmy Liebl betrieb Mosavy die VR-Halle. Inzwischen musste die VR-Halle geschlossen werden – aus tragischen Gründen.
Anfang sei die „VArea“ gut angenommen worden, sagt Jemmy Liebl im August 2023 gegenüber Merkurist. Er selbst habe das Projekt nur nebenher betrieben, aus Leidenschaft. Finanziell abhängig sei er nie von der „VArea“ gewesen, sagt Liebl – anders als sein Geschäftspartner. Weil das Duo auch bei Events mit der neuartigen VR-Technik eine Attraktion war, habe das Projekt sogar schwarze Zahlen geschrieben.
Corona-Krise veränderte alles
Doch dann kam die Corona-Krise und die „VArea“ sei vom ersten Lockdown im März 2020 bis Sommer 2021 durchgehend geschlossen gewesen, so Liebl. Die Miete für die ehemalige Lasertag-Halle in Weisenau mussten die Geschäftspartner weiterhin bezahlen. Kurz vor der Wiedereröffnung im Juni 2021 starb dann Liebls Geschäftspartner David Mosavy überraschend, wie er sagt.
Trotz des harten Schicksalsschlags entschloss sich Jemmy Liebl weiterzumachen. Die Wiedereröffnung nach dem Lockdwon verzögerte sich weiter – trotz anders lautender Ankündigung der Politik, erinnert sich Liebl. Er investierte dennoch nochmal in sein Projekt.
Mieterhöhung leitet Ende ein
Als Liebl nun mit dem Vermieter des Gebäudekomplexes über eine mehrjährige Verlängerung des Mietvertrages verhandeln wollte, folgte der Schock, wie er sagt: „Es sollte eine Mieterhöhung rückwirkend für ein Jahr geben, plus Nebenkosten.“ Wegen der unübersichtlichen Situation sei er gezwungen gewesen, die Reißleine zu ziehen, erklärt der Unternehmer nun. Praktisch über Nacht war die „VArea“ Geschichte und schloss Anfang Juli 2023 dauerhaft.
„Einige Kunden waren sehr verwundert. Gebuchte Termine wurden aus heiterem Himmel abgesagt, Gutscheine konnten nicht mehr eingelöst werden“, so Liebl. Er wirbt um Verständnis für seine abrupte Entscheidung: „Mir blieb aus unternehmerischer Sicht keine Wahl, wir wussten auch nicht, was da noch an Nebenkosten auf uns zugekommen wäre“, erklärt er. Zwar sei die rückwirkende Mieterhöhung offenbar rechtens gewesen, sagt der Unternehmer, doch fehle es ihm an Verständnis dafür.