Minister kritisiert Fachbereichsrat der Mainzer Uniklinik

Die Mainzer Unimedizin ist weiter auf der Suche nach einem Wissenschaftlichen Vorstand. Ein Vorschlag des Aufsichtsrats lehnte der Fachbereichsrat ab. Das sorgt nun für Kritik.

Minister kritisiert Fachbereichsrat der Mainzer Uniklinik

Kritik am Fachbereichsrat der Mainzer Unimedizin: Nachdem das Gremium den Vorschlag des Aufsichtsrats für einen neuen Wissenschaftlichen Vorstand abgelehnt hatte, kritisierte Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD) den Fachbereichsrat deutlich.

Vorgeschlagen als neuen Wissenschaftlichen Vorstand hatte der Aufsichtsrat die Professorin Julia Weinmann-Menke. Weinmann-Menke ist aktuell Leiterin der Abteilung für Nephrologie, Rheumatologie und Transplantationsmedizin der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik. In seiner Sitzung am Dienstag lehnte der Fachbereichsrat der Unimedizin Mainz den Vorschlag des Aufsichtsrats nun ab.

„Nicht daran interessiert den Blick nach vorne zu richten“

Wissenschaftsminister Clemens Hoch, der auch Aufsichtsratschef der Unimedizin ist, sagt: „Der Fachbereichsrat hat in eigener Zuständigkeit und völlig frei seine Wahl getroffen. Auch wenn diese zu respektieren ist: Ich bedaure das Ergebnis sehr.“ Das Gremium habe eine Chance vertan, einen „konstruktiven Beitrag zum bisher sehr gelungenen Neustart an der Universitätsmedizin Mainz zu leisten“. Dabei seien drei Mitglieder des Fachbereichsrats in den Auswahlprozess des Aufsichtsrats voll einbezogen worden. „Die negative Entscheidung offenbart nun, dass eine Mehrheit nach wie vor nicht daran interessiert ist, den Blick nach vorne zu richten.“ Hoch fordert das Gremium nun auf, den „Schalter umzulegen und an der Zukunftsgestaltung mitzuarbeiten“.

Die Suche nach einem neuen wissenschaftlichen Vorstand soll weitergehen. Hoch: „Das Signal, das der Fachbereichsrat mit seiner Ablehnung der internen Kandidatin ausgesandt hat, erschwert die Suche ohne Zweifel.“ Das Verfahren zur Besetzung des Wissenschaftlichen Vorstands solle nun auf den Prüfstand gestellt werden. „Wir wollen diesen Prozess anpassen, um schneller und verbindlicher im Falle einer Vakanz eine Auswahl treffen zu können.“

Hoch werde deshalb dem Landesgesetzgeber vorschlagen, eine Findungskommission einzurichten, die paritätisch aus Fachbereichsrat und Aufsichtsrat besetzt werde, und abschließend entscheiden könne.