Mit Schauspielern wie Christopher Lambert, Michael Madson, Dieter Hallervorden oder dem jüngst verstorbenen Tom Sizemore hat Vjekoslav Katusin schon gearbeitet. Der Filmregisseur und Schauspieler wurde in Mainz geboren und hat hier den Großteil seiner Kindheit und seine gesamte Jugend verbracht. Mittlerweile lebt er wieder seit 13 Jahren in Kroatien, freut sich aber jedes Mal „wie ein kleines Kind“, wenn er nach Mainz fährt: „Ich kenne jede Ecke in Mainz und liebe diese Stadt, aber es lebt sich günstiger in Kroatien“, erklärt Katusin.
Beginn der Karriere
Schon von klein auf habe er sich für das Filmgeschäft interessiert: „Mit zwölf Jahren war ich sehr enttäuscht von dem Film „Batman & Robin“ und habe nach meinem Kinobesuch alles aufgeschrieben, was ich anders gemacht hätte“, so der international agierende Filmregisseur. Als 1997 die DVDs den Markt eroberten, habe er sich gleich mehrere gekauft. Die Filme habe er sich jedoch nie angeschaut, sondern nur das Bonusmaterial. „Mich hat vielmehr interessiert: Wie wurden die Filme produziert, auf was hat man geachtet und was sagen Stars und Produzenten in den Interviews.“ Die Faszination für die Filmproduktion sowie für die Schauspielerei sei also schon früh da gewesen.
Er selbst habe aber nie eine Film- oder Schauspielschule besucht, sagt Katusin und verweist darauf, dass er dies auch bei guten Darstellern nicht für nötig hält. „Die größten Schauspieler haben nie Schauspielschulen besucht: Arnold Schwarzenegger, Silvester Stallone oder Bruce Willis. Entweder hast du’s in dir oder nicht!“, so Katusin. Der Wunsch als Filmregisseur zu arbeiten, sei bei ihm persönlich dann im Laufe der Jahre immer weiter in den Vordergrund gerückt. Aus diesem Grund habe er sich letztlich hauptsächlich mit der Produktion beschäftigt. „Dennoch achte ich immer darauf, dass ich in meinen Filmen eine kleine Rolle spiele. Denn die Schauspielerei würde ich nicht aufgeben wollen, so Katusin im Gespräch mit Merkurist.
Horror-Thriller großer Erfolg
Katusins Filme lassen sich in die Genre Horror, Thriller und Action einordnen. Der Horror-Thriller „C.L.E.A.N.“ aus dem Jahr 2020 war eine seiner erfolgreichsten Produktionen. Der Film habe über 30 Preise gewonnen und lief in Serbien, Bosnien und Montenegro in den Kinos, gibt Katusin an. „Der Film kam zur schlimmsten Zeit in die Kinos. Im Oktober 2020 durften nur 25 Leute in einen Kinosaal und dennoch hatte ‘C.L.E.A.N.’ solch einen Erfolg“, sagt Katusin. Ein weiterer Erfolg war die Auszeichnung mit dem kroatischen Heimatpreis 2023 in den Kategorien Schauspielerei und Filmproduktion.
Zurzeit arbeiten er und seine Crew am letzten Feinschliff seines aktuellen Projektes namens Wrongful Death, das an Halloween dieses Jahr in die Kinos kommt. Im September 2023 sind Katusin und sein Team mit dem Film dann bei der Weltpremiere in München. Denn „Wrongful Death“ ist der erste Film des Regisseurs, der in deutschen Kinos laufen wird. „Darauf freue ich mich extrem. Ich bin total gespannt, einen meiner Filme das erste Mal auf Deutsch zu sehen“.
Für das Jahr 2024 sei ebenfalls schon ein Film geplant, dann soll es ein Kriegsfilm sein. Die Idee habe viele Menschen begeistert, unter anderem wichtige kroatische Politiker, sagt Katusin. Der Präsident des kroatischen Parlaments Gordan Jandroković sowie der Minister für kroatische Veteranen Tomo Medved seien von der Idee so angetan gewesen, erklärt Katusin, dass sie ihm Unterstützung bei der Verwirklichung des Projekts zugesagt hätten.
Die Rollen des Films hat Katusin zum Teil schon mit bekannten Schauspielern wie Sophie Merceau („Braveheart“), Billy Zane („Titanic“) und Dieter Hallervorden („Honig im Kopf“) besetzt.
Hollywoodstars „so easy“
Mit anderen internationalen Stars habe der Filmregisseur auch schon zusammengearbeitet: „Christopher Lambert oder auch Ryan Reynolds sind coole Typen. Mit Hollywoodstars lässt es sich deutlich angenehmer Filme drehen als mit kroatischen Schauspielern. Die sind alle hochnäsig. Amerikaner sind so easy“, sagt Katusin.
Dass man zu Beginn der Karriere aber nicht gleich mit den großen Stars zusammenarbeitet, stellt auch der gebürtige Mainzer klar. Angehenden Filmregisseuren rät er deshalb: „Ihr müsst machen, einfach machen! Das ist das härteste Business der Welt, man muss hart kämpfen und alles für seinen Traum geben“. Speziell Frauen hätten es dabei in der Filmbranche aber immer noch deutlich schwieriger als Männer. „Ich hoffe jedoch, dass sich das bald ändert.“