Ärger über Verkehrsrüpel in Mainzer Fußgängerzonen

Eigentlich sollten sich Passanten in den Fußgängerzonen gefahrlos bewegen können. In der Mainzer Innenstadt scheint dies aber nicht immer gewährleistet zu sein, wie Geschäftsleute berichten. Wie kontrolliert die Stadt?

Ärger über Verkehrsrüpel in Mainzer Fußgängerzonen

„Mir ist der Kragen geplatzt nach einem Vorfall mit fünf Jugendlichen, die auf E-Scootern rücksichtslos durch die Lothar-, Stadthausstraße - und Seppel-Glückert-Passage rasend, Passanten gefährdet, erschreckt und wütend gemacht haben“. Diese von einem ehemaligen Geschäftsmann gegenüber Merkurist geschilderte Situation scheint in den Fußgängerbereichen der Mainzer Innenstadt kein Einzelfall zu sein.

Gefährliche Manöver

Denn offenbar halten sich manche E-Scooter- und Radfahrer nicht immer an die geltenden Verkehrsregeln. Leidtragende sind dann die Fußgänger, die dann schon mal aufpassen müssen, dass sie beispielsweise in der Römerpassage nicht umgefahren werden.

Ähnliche Beobachtungen hat auch der Geschäftsführer des „Mainzer Gourmet“ (ehemals Destille), Hans-Jürgen Stierle, gemacht (wir berichteten). So sieht er immer wieder Radfahrer, die nicht wie vorgeschrieben, in der Fußgängerzone vom Rad absteigen.

Auch „McShirt“-Inhaber Frank Gill, der sein Geschäft in der Lotharstraße hat, kann von beinahe täglichen Problemen berichten. „Das ist eine ‘neverending Story’, teilweise geht es zu wie auf der Autobahn“, sagt Gill gegenüber Merkurist. E-Scooter-Fahrer und mitunter auch Radfahrer würden manchmal fast wie „geisteskrank“ durch die Straßen rasen. Von ähnlich gelagerten Vorfällen erzählen auch weitere Geschäftsleute in der Innenstadt, die namentlich aber nicht genannt werden wollen. Noch andere „Verkehrsteilnehmer“, die in den Fußgängerzonen nichts zu suchen haben, hat Dieter Grünewald von der „Interessengemeinschaft Mainzer City-Carré“ beobachtet:

Von einem weiteren Problem berichtet Aydin Sevim vom Shishapoint Mainz. So spitze sich die Fahrradsituation im Bereich Neubrunnenstraße weiter zu. Fahrräder würden nach Lust und Laune ohne Ordnung abgestellt. Teilweise stünden dort Räder, die seit einem Jahr abgeschlossen und nicht bewegt worden wären. In diesem Zusammenhang würde sich Sevim vor allem mehr Kontrollen seitens der Stadt wünschen.

Stadt kontrolliert regelmäßig

Doch wie verfährt die Stadt nun in dieser Angelegenheit? Dazu erklärt Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr auf Anfrage: „ Die Fußgängerzonen sind fest in das Überwachungskonzept des Verkehrsüberwachungsamtes integriert und werden regelmäßig kontrolliert.“ Teilweise fänden gemeinsame Kontrollen der Verkehrsüberwachung mit der Polizei statt. In diesem Jahr seien bereits – von Routinekontrollen abgesehen – mehr als 60 gezielte Kontrollen durchgeführt worden.

Bei diesen Kontrollen seien rund 300 „Kraftfahrzeuge“, die illegal in die Fußgängerzone eingefahren sind, verwarnt worden – teils mündlich, teils mit einem Verwarngeld. „Die Höhe der Verwarnungsgelder sind im bundeseinheitlichen Bußgeldkatalog festgelegt und bewegen sich zwischen 15 bis 40 Euro, erklärt Peterhanwahr.

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