Gegen Elterntaxis: Stadt Mainz will Schulwege sicherer machen

Vor vielen Mainzer Schulen sorgen Elterntaxis für Stau und Gefahrensituationen. Ein neues Pilotprojekt an der Hechtsheimer Straße soll das ändern – und den Schulweg sicherer und nachhaltiger machen.

Gegen Elterntaxis: Stadt Mainz will Schulwege sicherer machen

Vor Schulbeginn und Unterrichtsschluss wird es an vielen Schulen eng: Eltern, die ihre Kinder direkt bis vor den Eingang fahren, verursachen oft Verkehrschaos und gefährliche Situationen. An der Hechtsheimer Straße will die Stadt Mainz dem jetzt mit einem Pilotprojekt entgegentreten.

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, werden für die IGS Europa, das Theresianum und das Gymnasium Oberstadt sogenannte Schulmobilitätspläne erarbeitet. Ziel ist es, das Verkehrsaufkommen zu verringern und gleichzeitig eine aktive, eigenständige Mobilität der Kinder zu fördern – ob zu Fuß, mit dem Rad, Bus oder der Straßenbahn.

Stadtspaziergänge gegen Elterntaxis

Nach den Sommerferien beginnen an den drei beteiligten Schulen „Stadtspaziergänge“. Dabei gehen Lehrkräfte, Eltern und Schüler gemeinsam durch das Umfeld und markieren Problemstellen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Eindämmung des Bring- und Holverkehrs, um Staus zu vermeiden und Gefahren vor den Schulen zu reduzieren. Gleichzeitig soll der Rad- und Fußverkehr gestärkt werden.

„Uns ist bewusst, dass sich durch die Veränderungen im Quartier auch neue Herausforderungen – aber vor allem Chancen – ergeben“, erklärt Umwelt- und Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne). Neubauten wie das Heilig-Kreuz-Viertel oder das BioNTech-Gebäude hätten die Mobilitätsanforderungen in den vergangenen Jahren verändert. Das Projekt sei eine Möglichkeit, gemeinsam mit Schulen, Polizei, städtischen Ämtern und weiteren Beteiligten die Wege „nicht nur sicherer, sondern auch kinderfreundlicher und nachhaltiger“ zu gestalten.

Schulkinder sollen mitgestalten

Die Schulmobilitätspläne sollen der Stadt als Planungsgrundlage für eine langfristige Verbesserung der Verkehrslage an der Hechtsheimer Straße dienen. Für die Erarbeitung der Pläne ist ein Zeitraum von etwa einem Jahr mit mehreren Workshop-Terminen vorgesehen. Auch die Sichtweise der Kinder soll ausdrücklich einbezogen werden.

Unterstützung erhält die Stadt dabei vom Integrierten Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain (ivm GmbH), die fachliche Planung übernimmt das Frankfurter Büro Sweco.

Seit 2018 wurden laut ivm bereits über 100 solcher Pläne in der Region Frankfurt-Rhein-Main und ganz Hessen umgesetzt. Das Programm „Besser zur Schule“ können Schulen, Kommunen und Schulträger in ganz Hessen kostenlos nutzen, um sichere und umweltfreundliche Mobilität auf dem Schulweg zu fördern.