Mehr Besucher in die Mainzer Innenstadt locken – das war das Ziel von „Mainz leuchtet“, das am vorletzten Wochenende (28. bis 30. September) Premiere in Mainz feierte. Dafür wurden bekannte Mainzer Bauwerke abends illuminiert und mit aufwendigen Videoprojektionen bespielt (wir berichteten). Laut Veranstalter Mainzplus Citymarketing war das „Late Light Festival“ dann auch ein „riesiger Erfolg“. Integriert in das Event war ein „Late Shopping“, auch die „Lange Nacht des Handels“ genannt, bei der Geschäfte bis 22 Uhr öffnen konnten (wir berichteten).
Kritik an Veranstaltung
Doch dass es dieses Angebot in der Altstadt gab, hätten nicht viele Mainzer gewusst, so die Meinung eines Lesers. Wie er angibt, hätte es zu „wenig Werbung“ für die Lange Einkaufsnacht gegeben. Dafür, dass die Veranstaltung seinem Empfinden nach „floppte“, macht er die Werbegemeinschaft verantwortlich. Doch war das „Late Shopping“ nun wirklich ein Rohrkrepierer?
„Auf keinen Fall“, sagt die Vorsitzende der Werbegemeinschaft Mainz, Annette Plachetka, gegenüber Merkurist. Ganz im Gegenteil, die Lange Verkaufsnacht sei ein Erfolg gewesen. Im Vordergrund habe natürlich „Mainz leuchtet“ gestanden. Die Händler jedenfalls hätten das Event unterstützt und Präsenz gezeigt. „Etwa 20 Geschäfte waren dabei“, sagt Plachetka.
Schon im Vorfeld sei man auf alle Mitglieder zugegangen und habe über diese Veranstaltung informiert. Sicherlich sei es wünschenswert, dass in Zukunft noch mehr Geschäfte mitmachen, aber die Innenstadt sei auch so schon sehr gut besucht gewesen. In der Augustinerstraße sei das „Late Shopping“ gut angenommen worden. „Auch in meinem Geschäft war großer Andrang“, sagt Plachetka, die das „Schuh Passion“ in der Augustinerstraße führt. Zudem hätten sich auch größere Geschäfte wie Sinn am Marktplatz beteiligt.
Innenstadt-Händlerin mit Lob und Kritik
Innenstadt-Händlerin Claudia Gross-Schmahl von Exclusive Dessous Gross-Schmahl in der Inselstraße zeigt sich im Gespräch mit Merkurist insgesamt zufrieden mit „Mainz leuchtet“ und dem „Late Shopping“. „Es war eine tolle Veranstaltung, die ein sehr angenehmes Publikum in die Stadt gebracht hat“, so die Händlerin. Das Geschäft sei für sie gut gelaufen und auch andere positive Aspekte hätten sich gezeigt. „Es war wichtig, Präsenz zu zeigen. Denn gerade Kunden, die nicht aus Mainz kommen, kennen einen vor dem nächsten Besuch jetzt schon mal.“
Dennoch findet Gross-Schmahl auch kritische Worte. So habe sie den Eindruck, dass selbst viele Mainzer vorab weder vom Lichterfest noch vom Abend-Shopping gewusst hätten. „Hier wäre es sinnvoll gewesen, nicht nur Onlinewerbung im Vorfeld zu schalten, sondern auch klassische Wege zu gehen.“ Diese Eindrücke hätte sie so auch an entsprechende Stellen weitergegeben.
Annette Plachetka von der Werbegemeinschaft kann sich jedenfalls vorstellen, noch einmal eine Lange Verkaufsnacht zu veranstalten. Demnächst wolle man darüber dann mit den verschiedenen Akteuren sprechen.