Neue Notaufnahme in Mainz eröffnet

Auf dem Campusgelände der Universitätsmedizin Mainz ist eine neue Zentrale Notaufnahme eröffnet worden. 17 Millionen Euro wurden in den Bau investiert.

Neue Notaufnahme in Mainz eröffnet

Wegen der steigenden Patientenzahlen ist an der Universitätsmedizin Mainz eine neue Zentrale Notaufnahme (ZNA) errichtet worden. Der Bau im Gebäude 505 wurde am Montag (14. Mai) eröffnet.

Damit ist eine neue zentrale Anlaufstelle für den größten Teil der Notfallpatienten an der Universitätsmedizin Mainz geschaffen worden: sowohl für chirurgische als auch internistische und neurologische Notfälle. Diese werden hier nun rund um die Uhr von einem interdisziplinären Team behandelt, heißt es von Seiten der Universitätsmedizin.

Aufnahme im Gebäude 505

Wer zu Fuß in die ZNA gehen kann, soll sich an bei der Aufnahme im Erdgeschoss des Gebäudes 505 (Czernyweg) anmelden. Nach einer ersten Einschätzung entscheidet das medizinische Personal dort, mit welcher Dringlichkeit behandelt wird. Leichtere Fälle, die keine akute Notfallversorgung erfordern, können je nach Terminlage auch in der allgemeinmedizinischen hausärztlichen Hochschulambulanz (AHA) versorgt werden. Patienten mit Brustschmerz sollen sich weiterhin an die Chest Pain Unit (CPU) im Gebäude 605 wenden.

Ausgestattet ist die ZNA mit neun Behandlungs- und Untersuchungsräumen, acht Überwachungsplätzen, einem Schockraum mit bis zu drei Plätzen und einem Behandlungsraum mit gesondertem Zugang für infektiöse Patienten. Ein digitales Notfallmanagementsystem soll zudem die Arbeit in der neuen Notaufnahme unterstützen. Das Land Rheinland-Pfalz hat 17 Millionen Euro in den 1.900 Quadratmeter großen Bau investiert, der nach drei Monaten bei laufendem Betrieb fertiggestellt war.

Neuer Wartebereich und barrierefreies Wegeleitsystem

Univ.-Prof. Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, sagte bei der Eröffnung: „Seit Jahren ist die Anzahl der Patient:innen, die als Notfälle zu uns kommen, auf hohem Niveau.“ Aktuell seien es etwa 40.000 pro Jahr, erwartet würden aber in den nächsten Jahren bis zu 50.000 Notfälle. „Dem müssen wir uns anpassen, räumlich und in unseren Prozessen“, so Kiesslich weiter. „Das bedeutet beispielsweise, dass wir über die einzelnen Fächer hinweg noch enger zusammenarbeiten werden.“

Laut dem Leiter der ZNA, Dr. Joachim Riße, ist die neue Einrichtung nach neuesten medizinischen und technischen Standards ausgestattet. „Unsere Patient:innen profitieren zudem von einem neuen, angenehm gestalteten Wartebereich und einem optimierten, barrierefreien Wegeleitsystem.“ Wissenschaftsminister und Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Hoch (SPD) ergänzte: „Im Zusammenhang mit dem ‘Neustart.UM’ bin ich zuversichtlich, dass mit der Zentralen Notaufnahme die Ressourcen effektiv und wirtschaftlich genutzt werden können. Gleichzeitig wird die Sicherheit für die Patientinnen und Patienten erhöht.“

Notfallmanagementsoftware soll Ärzte und Pfleger unterstützen

In einer neuen Notfallmanagementsoftware sehen Ärzte und Pfleger beispielsweise, wer in welchem Raum behandelt wird und welche Diagnose vorliegt. Zusätzlich können mit der Software Daten erhoben werden, die künftig in die Versorgungsforschung einfließen könnten. Im Wartebereich befindet sich zudem ein Monitor mit Aufrufsystem. Auch die Verlegung auf die Stationen soll künftig digital organisiert werden.

Für die Zukunft sind weitere Modernisierungen für die ZNA geplant, darunter eine interdisziplinäre Aufnahmestation mit 16 Betten.