Mainzer Ärzte schreiben Medizingeschichte

An der Universitätsmedizin Mainz wurde weltweit zum ersten Mal ein neues Mitralklappenersatzsystem eingesetzt. Die neue Methode ist besonders schonend für Patienten.

Mainzer Ärzte schreiben Medizingeschichte

Ein Team um Professor Philipp Lurz hat an der Universitätsmedizin Mainz eine Weltpremiere gefeiert: Erstmals wurde das neu zugelassene Mitralklappenersatzsystem Sapien M3 eingesetzt. Das geht aus einer Mitteilung der Universitätsmedizin Mainz hervor.

Der Eingriff wurde am Mittwoch bei einer 89-jährigen Patientin durchgeführt, deren natürliche Mitralklappe (Einlassventil der linken Herzklappe) nicht mehr richtig funktionierte. „Wir freuen uns, dass wir dank der neuen Behandlungsoption die Mitralklappe der Patientin ersetzen konnten und der Eingriff sehr erfolgreich verlaufen ist. Der Patientin geht es schon wieder sehr gut“, sagt Professor Lurz.

Ohne große Operation möglich

Das neue System wird in zwei Phasen eingesetzt: Zunächst wird ein Landeplatz im Herzen eingebracht, dann erfolgt der Klappenersatz. Beides geschieht über die Leistenvene – eine große Operation ist nicht mehr nötig.

„An der Universitätsmedizin Mainz sind wir in der besonderen Lage, alle vier Herzklappen ohne Chirurgie über die Leiste bei Patient:innen ersetzen zu können“, erklärt Professor Lurz. Die Implantation des neuen Systems sei dabei „gegenwärtig sicher die komplexeste Intervention“.

Bereits zweite Weltpremiere

Der Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz, Professor Ralf Kiesslich, gratulierte dem Team: „Wir sind alle sehr stolz und glücklich, dass wir als erster Standort weltweit diese neue Behandlungsform unseren Patientinnen und Patienten anbieten können.“ Bereits im November 2023 hatte das Team um Professor Lurz eine Weltpremiere gefeiert – damals wurde erstmals eine neue künstliche Trikuspidalklappe (Ventil zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer) minimal-invasiv implantiert.