„Schlichtweg unerträglich“ – so beschreibt ein Mitarbeiter des Mainzer Bürgeramtes gegenüber der Allgemeinen Zeitung die Zustände in dem Verwaltungsgebäude. Seit etwa drei bis vier Monaten beobachte er an vielen Stellen einen massiven Schädlingsbefall. Mäusekot liege in Schränken und Ecken, dazu gebe es Kakerlaken. Besonders erschreckend sei die Situation im Bürgerservice-Bereich: „Wir sehen an nahezu allen Schaltern, Tischen und in den Ecken Mäusekot“, berichtet der Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte gegenüber der Zeitung. „Wir haben alle Angst, sind angeekelt und machen uns Sorgen um unsere Gesundheit.“
Stadt bestätigt Schädlingsbefall
Auch Besuchern des Bürgeramtes seien die unhygienischen Zustände bereits aufgefallen. So habe eine Bürgerin die schwarzen Kotflecken auf einem Tisch bemerkt. Ein anderer Besucher berichtet der Zeitung von einem „beunruhigenden Ereignis“: Als er im Wartebereich saß, sei eine Maus frei herumgelaufen. Bei näherem Begutachten des Raumes seien ihm zahlreiche schwarze Flecken aufgefallen, die er als Mäusekot identifizierte.
Auf Nachfrage der Zeitung bestätigt Ralf Peterhanwahr von der städtischen Pressestelle den Schädlingsbefall. Sowohl der Abteilungsleiter als auch die Leiterin des Bürgeramtes wüssten darüber Bescheid. Dem Vorwurf, es sei bisher nichts passiert, widerspricht er allerdings deutlich. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Problems habe man sich mit der Gebäudewirtschaft in Verbindung gesetzt. Unter anderem seien Mülleimer ausgetauscht sowie Kakerlakenfallen und Köder für die Mäuse aufgestellt worden, so Peterhanwahr gegenüber der Zeitung. Eine Grundreinigung sei zudem in Planung.
Eine „chemische“ Schädlingsbekämpfung sei geprüft, letztlich aber als nicht sinnvoll erachtet worden. Laut einem Schädlingsbekämpfer hätte dies nur kurzzeitig Erfolg, da Kakerlaken und Mäuse aus der Umgebung direkt wieder zuwandern würden, erklärt Peterhanwahr der Allgemeinen Zeitung. Für die ergriffenen Maßnahmen stünden aber selbstverständlich die nötigen Mittel zur Verfügung.