Inhaber Argyrios Nikas musste lange um den Erhalt seines Supermarkts fürchten, nun gibt es anscheinend Gewissheit: Der einzige Nahversorger in Lerchenberg kann doch langfristig bleiben. Bereits vor zwei Jahren hatte Nikas angedeutet, seinen Supermarkt im kürzlich umgestalteten Lerchenberger Einkaufszentrum schließen zu müssen. Der Mietvertrag mit dem Eigentümer laufe zum 30. Juni 2023 aus. Das Problem: Geplant war, vor Ort einen zweiten Nahversorger anzusiedeln. Und das sei für die Rewe Group, zu denen Nahkauf gehört, nicht mehr lohnenswert.
Mitgeteilt habe Nikas die Neuigkeit zum Erhalt des Markts kürzlich der Lerchenberger Ortsvorsteherin Sissi Westrich. Sie zeigt sich erleichtert: „Viele haben bei der Ankündigung der Nahkauf-Schließung protestiert und haben sich die Frage gestellt: Wo soll ich dann in Zukunft einkaufen gehen?“ erklärt sie in einem Rundschreiben an die Lerchenberger.
Umfangreiche Umbaumaßnahmen am gesamten Standort
„Die langjährige enge Verbundenheit zu Lerchenberg von Herrn Nikas habe ihn stark motiviert und nicht aufgeben lassen“, so Westrich. Nikas habe bereits zum zweiten Mal um den Standort gekämpft, berichtet Westrich im Gespräch mit Merkurist. Das erste Mal war es, als Tengelmann Lerchenberg verlassen hatte. Wie es letztendlich zu der Wendung im aktuellen Fall kam, dazu hat sich Argyrios Nikas selbst bis zur Veröffentlichung des Beitrags nicht gegenüber Merkurist geäußert.
Nikas plane nun erst einmal ab Herbst umfangreiche Umbaumaßnahmen und Modernisierungen, so Westrich. Dazu müsse der Markt eine Weile schließen. Um möglichst gezielt auf die Wünsche der Kunden eingehen zu können, sollen sie Produkte, die regelmäßig gekauft werden, den Mitarbeitern mitteilen. Dann werde geprüft, ob diese in den Warenbestand aufgenommen werden.
Förderprogramm der Sozialen Stadt
Um den Standort auch in Zukunft zu sichern, sei es wichtig, dass das Angebot jetzt von allen genutzt werde, fordert Westrich auf. Das gelte auch für die anderen Märkte vor Ort. Der Umbau des Einkaufszentrums habe eine Sogwirkung auf viele der Märkte gehabt: Die Bäckerei, die Eisdiele, die Apotheke etwa hätten ihre Räume modernisiert. Nun gebe es zusätzlich die Möglichkeit, 40 Prozent bis maximal 10.000 Euro Zuschuss aus dem Fassadenförderprogramm der Sozialen Stadt zu erhalten. „Damit könnten zum Beispiel Vordächer gestaltet werden“, so Westrich.
Ob nun tatsächlich im Erdgeschoss des Hotels am anderen Ende des Einkaufszentrums ein neues Ladengeschäft einziehen werde, stehe allerdings noch nicht fest. Das hänge von den Planungen des Hotelbetreibers ab, so Westrich. Prinzipiell würde sie aber dieses „Knochenprinzip“ befürworten: „Zwei attraktive Geschäfte an den Enden und kleine Läden dazwischen.“
Erst einmal werde das neu umgebaute Einkaufszentrum demnächst offiziell eröffnet. Im April werden die letzten Sitzbänke eingebaut, und am 12. Mai kommt der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase, um feierlich einzuweihen.