Was haben wir in Mainz nicht schon geschwitzt im April oder Mai: In den vergangenen Jahren waren die Mainzer Freibäder im Mai gut gefüllt und die Eisdielen überlaufen. Doch das Frühjahr 2023 war für viele wie ein nicht enden wollender Bibber-Frühling. Frühsommer-Feeling kam in Mainz bisher nur an wenigen Tagen auf. Doch der Wiesbadener Meteorologe Dominik Jung achtet beim Wetter lieber auf die Zahlen als auf Gefühl. Und die Zahlen zeigen: Es ist anders als gedacht.
„Überraschung“, sagt Dominik Jung: „Wir lagen bisher 0,8 Grad über dem amtlichen Klimamittel in Mainz.“ Von einem kalten Frühjahr kann laut Jung also nicht die Rede sein. Doch warum fühlt sich das Frühjahr dann so ungewöhnlich grau an?
„Das kannten wir schon gar nicht mehr“
Das Frühjahr war bisher ein bisschen zu nass in Mainz, das stimmt hingegen. Denn laut Jung ist das Regensoll für die Zeit zwischen dem 1. März und dem 31. Mai jetzt schon mehr als erfüllt. Vier Prozent Regen zu viel gab es in Mainz in diesem Zeitraum schon, und das bereits Mitte Mai. Doch Jung ordnet auch ein: So extrem Nass, wie manch einer es glaubt, war das Frühjahr aber nicht.
In Wahrheit seien die vergangenen Frühjahre einfach nur extrem warm, extrem sonnig und extrem trocken gewesen. „Jetzt kam mal wieder etwas mehr Normalität ins Spiel“, so der Meteorologe. „Das kannten wir schon gar nicht mehr.“