Mainzer Tierheim völlig überlastet – Demonstration angekündigt

In ganz Deutschland sind die Tierheime zunehmend überfüllt und geraten an ihre Kapazitätsgrenze. Auch das Mainzer Tierheim ist am Limit. Um auf die dramatische Lage aufmerksam zu machen, soll diesen Samstag in Mainz ein Demonstration stattfinden.

Mainzer Tierheim völlig überlastet – Demonstration angekündigt

Während für viele Leute mit Ferien- und Sommerbeginn die schönste Zeit des Jahres begonnen hat, sieht die Lage im Mainzer Tierheim anders aus. Christine Plank, Leiterin des Mainzer Tierheims berichtet, wie dramatisch die Situation gerade ist.

Schon seit Jahren würden die Tierheime immer voller werden und es mangele an Kapazitäten um die Massen an Fund- und Abgabetieren zu versorgen. Die Lage würde zunehmend durch die momentane Wildtiersaison verschlimmert. „Dadurch dass es immer weniger Wildtierstationen und immer weniger Lebensraum gibt, kommen zunehmend mehr Wildtiere zu uns“, so Plank. Auch die vergangenen Unwetter trügen zur aktuellen Situation bei.

Ein weiterer Grund für die derzeitige Belastung seien die Folgen von Corona. So hätten sich während der Quarantäne zahlreiche Leute Haustiere angeschafft, die nach der Pandemie vernachlässigt wurden und letztlich im Tierheim landeten. Die unbedarfte Anschaffung von Haustieren würde durch das Internet erleichtert werden: „Viele Leute schaffen sich per Klick ein Tier an, ohne über die Folgen nachzudenken.“ Das alles hat dazu geführt, dass die Lage sich im Tierheim immer mehr zugespitzt hat: „Wir sind am Limit, wir wissen nicht mehr, wohin.“

Demonstration für die Tiere

Um auf die kritische Lage aufmerksam zu machen, soll am Samstag (27. Juli) um 10 Uhr in Mainz eine Demonstration stattfinden. Organisiert wird die Demonstration vom Landesverband des Deutschen Tierschutzbundes, es wird zusätzlich der Landesverband aus Hessen teilnehmen und der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder. Die Lage in Mainz ist nämlich kein Einzelfall, landesweit sind Tierheime am Limit.

Insbesondere Geld, Platz und Personal würden laut Plank benötigt, damit das Mainzer Tierheim auch in Zukunft noch Tieren in Not helfen könne. „Der Betrieb des Tierheims kostet etwa eine Million Euro im Jahr“, so Plank. Außer der finanziellen Unterstützung sei auch wichtig, dass die Stadt sich aktiver für den Tierschutz einbringe. So müssten in der Stadt mehr Taubenschläge gebaut werden. Außerdem könnte eine Kastrationspflicht für Katzen eine unkontrollierte Vermehrung verhindern, so Plank.

Weitere Informationen über die Demonstration findet ihr hier auf Instagram.