Anfang August gab die Gemeindeverwaltung Budenheim bekannt, dass sämtliche Altkleidercontainer entfernt werden sollen. Grund dafür sei die regelmäßige Verunreinigung der Containerstandorte. Auch in Mainz sind die Altkleidercontainer häufig überfüllt und ein Ablageort für Abfall. Wie die Stadt Mainz auf Merkurist-Anfrage mitteilt, sind momentan aber keine Maßnahmen diesbezüglich geplant.
So ist die aktuelle Situation an den Mainzer Altkleidercontainern
„Wir erhalten an unseren Sammelcontainern in Mainz viel mehr Mengen an Altkleidern, da die meisten Mitbewerber ihre Sammlungen eingestellt haben“, schreibt die Stadt. Grund dafür sei unter anderem, dass der internationale Markt für die Verwertung von Altkleidern zusammengebrochen ist. Viele private und karitative Sammelunternehmen können sich wirtschaftlich nicht mehr leisten, ihre Container weiter zu betreiben. Somit seien nun die Kommunen verpflichtet, sich um die Alttextilien zu kümmern.
Dabei brauche auch der Platz um die Container intensive Pflege, so die Stadt weiter. Die Standorte seien stark verschmutzt. Wegen der schlechten wirtschaftlichen Situation werden die Container jedoch oft nicht mehr geleert und laufen über. Zudem werden auch falsche Dinge in die Altkleiderbehälter eingeworfen, was die Weiterverwertung der Altkleider in gutem Zustand zusätzlich erschwere.
Das passiert in Zukunft mit den Altkleidercontainern
„Wir haben noch keine Pläne, die gesetzlich vorgegebene getrennte Erfassung von Alttextilien aufzugeben“, schreibt die Stadt Mainz. Die aktuelle Situation bleibt somit wohl vorerst bestehen. Die Stadt hoffe aber, die Bürger darauf aufmerksam machen zu können, dass nur Bekleidung in die Altkleidercontainer gegeben wird, die dort auch hineingehört. „Das wäre für uns eine große Hilfe.“
Außerdem hoffe die Stadt, dass Unternehmen, die in Mainz eine Sammlung durchgeführt haben, diese aufrechterhalten. Auch die geplante Einführung der Produktverantwortung für Hersteller und Händler von Neutextilien soll ab 2028 die wirtschaftliche Situation verbessern. Es sei dann auf EU-Ebene geplant, die Hersteller und Händler an den Kosten zu beteiligen, die durch die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Textilabfällen entstehen.
So sehen die Malteser die aktuelle Situation
Die Hilfsorganisation Malteser stellt trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage noch einige Container im Mainzer Stadtgebiet bereit. Viele Sammelunternehmen seien in finanziellen Schwierigkeiten, schreiben auch die Malteser auf Merkurist-Anfrage. Daher hätten einige Unternehmen ihre Sammlung reduziert oder eingestellt. Die übrigen Container würden nun stärker genutzt und müssten häufiger geleert werden. Die Lager seien aber überfüllt, in neue Lagerstätten müsse investiert werden. Die Erlöse für gemeinnützige Sammler wie die Malteser seien jedoch momentan sehr gering.
Außerdem werde an den Containern Sperrmüll abgestellt und die Kleidersäcke stapeln sich darum, schreiben die Malteser weiter. So würden die Plätze um die Container zu Müllhalden. Dennoch lehnen die Malteser eine Abschaffung der Altkleidercontainer wie in Budenheim ab. „Die Erlöse aus der Altkleidersammlung fließen direkt in soziale Projekte der Malteser“, so die Hilfsorganisation. Familien in Notlagen, Hospizarbeit oder die Ausbildung von Ehrenamtlichen könnten so unterstützt werden.