Diese Mainzer Lokale haben 2023 endgültig geschlossen

In der Mainzer Gastronomie war in diesem Jahr einiges los. Manche Lokale haben für immer geschlossen. Wir geben euch einen Überblick.

Diese Mainzer Lokale haben 2023 endgültig geschlossen

Gleich mehrere Lokale haben im Jahr 2023 für immer geschlossen. Wir zeigen euch, auf welche Restaurants, Cafés und Kneipen ihr seit diesem Jahr verzichten müsst.

Vinothek Wangenrot

Das Aus sei noch schneller gekommen als gedacht: Seit Samstag, dem 16. Dezember, ist die „Vinothek Wangenrot“ in der Mainzer Altstadt geschlossen. „Persönliche Gründe“ seien dafür verantwortlich, dass Inhaber Hartmut Zöbelein und seine Frau sich dazu entschieden, die Vinothek zum Ende des Jahres aufzugeben. 2012 hatte das Ehepaar die „Vinothek Wangenrot“ eröffnet. Seitdem habe sich eine große Stammkundschaft entwickelt. „Für viele war das eine Art Wohnzimmer“, sagte Zöbelein. Jetzt hofft er, dass sich doch noch ein Nachfolger für die Weinbar findet.

Gonsenheimer Hof

Seit 120 Jahren war der Gonsenheimer Hof eine Mainzer Institution, seit über 40 Jahren geführt von einer Familie. Doch am 1. Juni schloss das Traditionsrestaurant an der Kreuzung zwischen Mainzer Straße, Koblenzer Straße und Weserstraße endgültig. Ivan Kupljen führte das Restaurant sei Jahren gemeinsam mit seiner Mutter. Der Grund für die Schließung: Der größte Teil des Personals ging bald in Rente. Nachfolger konnte Kupljen nicht finden. Er selbst will kein anderes Restaurant mehr eröffnen, wie er gegenüber Merkurist erzählte. „Ich habe noch keine Pläne, wie es weitergehen soll. Erst einmal werde ich nach 30 Jahren zum ersten Mal in den Urlaub fahren.“

Chicken One

Ebenfalls in Gonsenheim schließt am 30. Dezember das „Chicken One“ in der Elbestraße. Im Jahr 2011 eröffnete das Lokal als Nachfolger eines „Kentucky Fried Chicken“-Restaurants. „Nach 12 Jahren Chicken One gehen wir Ende des Jahres in Ruhestand“, heißt es in einem Instagram-Post. Die Betreiber suchen nun Franchise-Partner für das „Chicken One“-Konzept. Vielleicht sehen wir das Lokal an anderer Stelle in Mainz wieder.

Salute

Nach acht Jahren schloss im Herbst das Veggie-Restaurant „Salute“ im Bleichenviertel. Der Grund war ein Trauerfall in der Familie. „Wir bedanken uns von ganzem Herzen für alle schönen Momente, die wir mit euch teilen durften. Die Hochzeiten, Caterings und Feiern werden wir für immer in unseren Erinnerungen behalten“, verabschiedete sich das Team in einem Social-Media-Post. Der Nachfolger steht bereits fest: Die „An o ban“-Betreiber eröffnen das „Kōnā“ – dort gibt es bald „Asian soul food“.

Ma:Doro

Ebenfalls nach acht Jahren schloss im Sommer das Neustadt-Restaurant „Ma:doro“ in der Leibnizstraße. Im Jahr 2015 hatte Dominik Römer das „Ma:doro“ eröffnet. „Heute vor genau acht Jahren begann eine unglaubliche Reise…Mainz! Neustadt! Leibnizstraße 34! Ich lebte das MA:DORO - Mein Wohnzimmer! Ungezwungen, ehrlich, nachhaltig… ein Ort fernab von Ikebana“, schrieb der Betreiber auf Instagram. Am Ende des Posts deutet Römer an, dass es an anderer Stelle einen Neuanfang geben könnte. „Das Ende kann auch ein Anfang sein…“. Hier hat der Nachfolger bereits eröffnet: das Sushi-Restaurant Kaia.

Möhren-Milieu

Das „Möhren Milieu“ hatte im Jahr 2014 als eine der ersten Vegan-Gastronomien in Mainz eröffnet. Neun Jahre später, im Mai dieses Jahres, war Schluss. In einem Social-Media-Post unter dem Titel „Good Bye“ hieß es: „Nach einigen wunderschönen Jahren verabschiedet sich die Möhre. Wir möchten euch einladen, diese Woche den Endspurt mit uns zu genießen.“ Der Nachfolger in den Räumen in der Adam-Karrillon-Straße war schnell gefunden: Am ersten Juli eröffnete die Vegan-Pizzeria „Noah“.

Laurenz

„Es waren neun wunderschöne Jahre mit euch, dem weltbesten Team und den tollsten Gästen“, schrieben die „Laurenz“-Inhaber Andreas Schnura, Marcus Paul Landenberger und Christoph Rombach auf ihrer Website und auf Social Media. Zum Ende des Jahres wollen sie das Neustadt-Restaurant schließen. „Irgendwann haben wir festgestellt, wir arbeiten sieben Tage die Woche“, erzählt Schnura. Drei Jahre nach dem Laurenz machte das Team 2017 die „Laurenz Weinhandlung“ auf, später kam auch eine Weinbar im „Alten Postlager“ dazu. Um sich mehr auf den Weinhandel und die dazugehörigen Events zu fokussieren, sei deshalb die Entscheidung gefallen, das Restaurant aufzugeben. Die Nachfolger stehen nämlich schon fest. „Wir freuen uns, dass mit Carl Grünewald und Jan Appeltrath zwei unserer Lieblingskollegen den Ort unter neuem Namen fortführen werden.“

Café Goldjunge

Bereits im April schloss das Café Goldjunge in der Badergasse. Dort gab es zwei Jahre lang hausgemachte Törtchen, Tartelettes und Croissants. Grund für die Schließung warn persönliche Gründe, wie Inhaberin Kim Alisa Kölsch gegenüber Merkurist erklärte. Als Nachfolger hat der „Zaubersalon“ von Zauberkünstler Oliver de Luca und Gastronomin Bianca Koch eröffnet.

Wolfi-Abschied

Eine Mainzer Gastro-Legende macht Schluss: Nach rund 45 Jahren geht Wolfgang „Wolfi“ Klein zum Jahreswechsel in den Ruhestand. „Das ist in der Gastro-Branche sehr, sehr lange. So langsam spüre ich jedem Knochen in meinem Körper. Die Schlepperei macht mich fertig“, sagte er gegenüber Merkurist. Noch bis Silvester führt Klein in Gonsenheim die Gaststätte „Zum Löwen“. „Es war eine tolle Zeit. Gonsenheim ist der Renner: Kurze Wege, nette Gäste, man kennt sich, alles ist übersichtlich und familiär.“ Die Partys seien „nett“, die Lesungen „gut“ und Jürgen Klopp als Stammgast sei ganz besonders gewesen. „Was will man mehr? Jede meiner Kneipen war wertvoll für mich und die Gäste. Jede davon hat eine Generation geprägt. Sei es Kultur, Jump, Livemusik dienstags im Caveau oder zum Frühschoppen im Quartier. Aber alles hat einmal ein Ende.“ Wer die Gaststätte übernimmt, ist noch nicht bekannt.