Fastnachtslegenden, bekannte Kulturschaffende und prominente TV-Gesichter – 2025 sind einige bekannte Mainzer und Menschen, die sich um Mainz verdient gemacht haben, gestorben. Merkurist erinnert an sie.
Ekkehardt Gahntz
Im Juni starb der langjährige ZDF-Nachrichtenmann Ekkehardt Gahntz im Alter von 79 Jahren. Gahntz prägte über mehr als 25 Jahre die Nachrichtenformate des ZDF. Chefredakteurin Bettina Schausten würdigte ihn als Mann, der „über Jahrzehnte das Profil der ZDF-Nachrichten entscheidend mitgestaltet“ habe. „Mit sicherem Gespür für das Wesentliche und großer journalistischer Integrität prägte er unsere Berichterstattung“, so Schausten weiter. Seine letzte Position beim ZDF hatte Gahntz von 2003 bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst als Leiter der ZDF-Hauptredaktion Wirtschaft, Soziales und Umwelt inne.
Dieter Wenger
Der Tod des langjährigen Chefwagenbauers des Mainzer Carneval-Vereins (MCV), Dieter Wenger, sorgte bereits im Januar für große Trauer. Wenger wurde 84 Jahre alt. Über sechzig Jahre lang war er für die Motivwagen des Mainzer Rosenmontagszugs verantwortlich. „Es ist ein trauriger Tag für Familie Wenger, aber auch ein trauriger Tag für den Mainzer Carneval-Verein und für die Mainzer Fastnacht insgesamt“, sagte MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig. „Er war kreativer Kopf, talentierter Tüftler und Vater der Zugente – er hat auf unnachahmliche Art der rollenden Satire seinen Stempel aufgedrückt.“
Die Wagen der Kampagne 2024 waren die letzten aus Dieter Wengers Federführung, danach wollte er seinen Ruhestand antreten. Wenig später folgte jedoch die erste Trauernachricht: Dieter Wengers Ehefrau Hannelore starb im Oktober im Alter von 88 Jahren. „Wir haben ihm alle gewünscht, dass er sich im Ruhestand noch viele seiner Wünsche erfüllen kann, doch leider konnte er das nicht mehr umsetzen“, so MCV-Zugmarschall Thorsten Hartel.
Ulf Glasenhardt
Der Tod von Ulf Glasenhardt sorgte für große Trauer und Anteilnahme in der Mainzer und Wiesbadener Kulturszene. „In tiefster Trauer verabschieden wir uns von unserem Freund und Kollegen Ulf, der viel zu früh von uns gehen musste.“ Mit diesen Worten beginnt ein Nachruf, den der Kulturclub Schon Schön im September auf seinem Instagram-Kanal veröffentlichte. Der Tod von Ulf Glasenhardt mache das Team „fassungslos“ und „zutiefst bestürzt“. Wie der Club mitteilt, sei Glasenhardt erst 2022 als Koordinator für Veranstaltungen zum Team gestoßen.
Auch vor seiner Zeit als fester Mitarbeiter sei Ulf Glasenhardt im Schon Schön „kein Unbekannter“ gewesen. So habe man mehrfach gemeinsam eine Kulturbühne zum Johannisfest organisiert und Kooperationen zwischen dem Club und dem von Glasenhardt geleiteten, neueröffneten KUZ durchgeführt. Auch der Kulturpalast Wiesbaden, den Glasenhardt mitgegründet hatte, trauerte in den sozialen Medien.
Marita Boos-Waidosch
Die langjährige Behindertenbeauftragte Marita Boos-Waidosch starb Anfang Oktober. „Die Nachricht vom Tode von Frau Boos-Waidosch lässt uns fassungslos zurück“, so Oberbürgermeister Nino Haase. „Unsere Gedanken sind ob dieser tragischen Nachricht daher bei ihrer Familie und allen Angehörigen, denen ich das tiefe Beileid und Mitgefühl im Namen von Verwaltung und des Mainzer Stadtrates ausspreche.“ Mainz verliere eine engagierte und hochgeschätzte Bürgerin, die eine „kompetente, stets sachlich und nahbar agierende, klare Persönlichkeit“ gewesen sei.
Marita Boos-Waidosch wurde 1953 in einem Ort an der Mosel geboren. Von Mai 1993 bis September 2018 war sie bei der Stadt Mainz angestellt, zunächst im Sozialamt. Kurz nach ihrem Dienstbeginn übernahm Boos-Waidosch, die auf einen Rollstuhl angewiesen war, das Amt der städtischen Behindertenbeauftragten, das sie bis 2018 innehatte.
Thomas Flohr
Vielen Krebspatienten gab er neue Hoffnung, Anfang Oktober ereilte ihn selbst ein verfrühtes Schicksal: Der Onkologe Dr. Thomas Flohr starb im Alter von 57 Jahren. „Plötzlich und unerwartet wurde unser geliebter Papa aus dem Leben gerissen“, schreibt seine Familie in einer Traueranzeige bei VRM. Auch seine Kollegen aus dem Medizinischen Versorgungszentrum Hämatologie und Onkologie Mainz bekunden ihre Trauer öffentlich. „Wir werden ihn vermissen“, schreibt das Team auf seiner Website sowie in einem Trauerschreiben in der Praxis. „Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden.“
Herbert Mertin
Im Februar starb der rheinland-pfälzische Justizminister und FDP-Politiker Herbert Mertin im Alter von 66 Jahren. Er war seit 2016 Justizminister in Rheinland-Pfalz, bereits von 1999 bis 2006 hatte er das Amt inne. „Mit tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Herbert Mertin, einem herausragenden Vertreter demokratischer Werte und einer prägenden Persönlichkeit der rheinland-pfälzischen Politik. Sein unermüdlicher Einsatz für Freiheit, Gerechtigkeit und den Rechtsstaat hat unser Land nachhaltig geprägt. Unsere Gedanken und unsere tief empfundene Anteilnahme sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen“, teilten Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Integrationsministerin Katharina Binz mit.
Elisabeth Klöver
Trauer in der Mainzer Fastnachtsszene: Im November starb Elisabeth Klöver, die langjährige Leiterin des MCV-Hofballetts. Sie wurde 85 Jahre alt. Sie galt über Jahrzehnte als eine der prägenden Persönlichkeiten der Mainzer Fastnacht. Mit Disziplin und einem Gespür für Choreographie habe sie Generationen junger Tänzerinnen ausgebildet, so der MCV.
Bernhard Vogel
Zwölf Jahre lang war er Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, im März starb Bernhard Vogel im Alter von 92 Jahren. Von 1976 bis 1988 war der CDU-Politiker Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, von 1992 bis 2003 Ministerpräsident von Thüringen. Damit hält er mit einer Amtszeit von insgesamt 23 Jahren den Rekord als Landesregierungschef. Seine Karriere begann er 1967 als Kultusminister von Rheinland-Pfalz. 1974 löste er dann Kohl als CDU-Landeschef ab. Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) reagierte mit großer Betroffenheit. „Bernhard Vogel hat sich während seines langen und vielfältigen politischen und gesellschaftlichen Wirkens herausragende Verdienste um das Land Rheinland-Pfalz erworben.“
Barbara Rupp
Am 24. Juli 2025 starb Barbara Rupp, langjährige Vorsitzende des Mainzer Unterhaus-Fördervereins. Rupp gehörte 1982 zu den sieben Gründungsmitgliedern des Fördervereins. Nach einem Jahr als stellvertretende Vorsitzende übernahm sie die Leitung und prägte das Unterhaus von 1983 bis 2008 als Vorsitzende. „Mit Weitblick, großem persönlichen Einsatz und einem Gespür für Netzwerke und Kulturförderung“ sei sie eine treibende Kraft im Hintergrund gewesen, hieß es in einem Nachruf.
Holger Bernhardt
Im April trauerte der 1. FSV Mainz 05 um seinen ehemaligen Torhüter Holger Bernhardt. Der 52-Jährige starb bei einem Verkehrsunfall in Basel. Bernhardt kam 1996 von RWO Alzey zu den 05ern. Nach dem Karriereende des heutigen Torwarttrainers Stephan Kuhnert wurde er in der Saison 1997/98 die Nummer zwei hinter Dimo Wache. In seiner Zeit bei den Mainzern absolvierte er acht Zweitliga-Partien sowie mehrere Testspiele. Seine Zeit am Bruchweg war von zahlreichen Knieverletzungen und Operationen geprägt. Im Winter 2000 beendete der damals 27-Jährige schließlich seine Karriere, nachdem er sich im Wintertrainingslager beim Aufwärmen vor einem Testspiel erneut verletzt hatte.
Horst Janson
Der Mainzer Schauspieler Horst Janson starb im Januar im Alter von 89 Jahren. Schon länger hatte Janson mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Nach einem Treppensturz im August litt Janson an einer Hirnblutung. Janson kam 1935 in Mainz-Kastel zur Welt und wuchs in Wiesbaden, Mainz sowie Bad Soden auf. Bekannt wurde Horst Janson durch seine Rollen in Serien wie „Salto Mortale“, „Der Bastian“ oder in der Rolle des „Horst“ in der Sesamstraße.
Sigurd Spielmann
Der 1. FSV Mainz 05 trauerte im September um sein Ehrenmitglied Sigurd Spielmann. Er starb im Alter von 90 Jahren. Spielmann war 70 Jahre lang Mitglied des Vereins und in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen tätig. Er trat dem Verein als Jugendspieler bei, spielte später in der Amateurmannschaft und bei den Alten Herren. Zudem leitete er beide Abteilungen ebenso wie die 1969 neu gegründete 1b-Mannschaft. Der Verein zeichnete ihn 1988 für 1500 absolvierte Spiele mit der silbernen Ehrennadel aus. Später wurde er in den Ältestenrat (heute Ehrenrat) des Vereins gewählt, als dessen Sprecher er fungierte.