Abschied: Diese bekannten Mainzer sind 2024 gestorben

2024 gab es nicht nur Grund zur Freude: Mainz trauerte auch um bekannte Persönlichkeiten der Stadt. Diese Mainzer haben uns in diesem Jahr für immer verlassen.

Abschied: Diese bekannten Mainzer sind 2024 gestorben

Dienstältester Ortsvorsteher, Gastro-Legende und früherer Mainz-05-Star – 2024 sind einige bekannte Mainzer gestorben.

Norbert Solbach

Fast 30 Jahre lang war CDU-Politiker Norbert Solbach Ortsvorsteher des Mainzer Stadtteils Drais. Im März dann die traurige Nachricht: Im Alter von 67 Jahren starb der Politiker. Die Mainzer CDU würdigte den damals dienstältesten Mainzer Ortsvorsteher, der seit 1995 im Amt war. „Der Tod von Norbert Solbach hat in der Mainzer CDU und auch darüber hinaus große Trauer ausgelöst“, teilte die Partei mit.

Auch im Mainzer Stadtrat war Norbert Solbach aktiv. Seit 2004 hatte er dem Rat für die CDU angehört, bis zuletzt war Solbach schulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. „Über die Stadtgrenzen hinweg war er als aufgeschlossener sowie immer gut informierter und vernetzter Politiker bekannt. Seine Ansichten und seine Ideen zu zahlreichen Themen waren bei vielen Weggefährten zu jeder Zeit gefragt und geschätzt“, erklärte die CDU in ihrem Nachruf.

Architekt Andreas Horn

Sein Tod sei „plötzlich und unerwartet“ gekommen: Wie der Dombauverein Mainz e.V. mitteilte, starb im Juni ihr Vorstandsmitglied Andreas Horn im Alter von 78 Jahren. Horn gründete 1981 sein eigenes Architekturbüro in Mainz-Bretzenheim. Zuvor war er unter anderem am Bau des ZDF-Sendezentrums in Mainz beteiligt.

Horn war eines der ersten Mitglieder des Mainzer Dombauvereins und setzte sich dort für den Erhalt des Wahrzeichens ein, 2017 trat er dem Vorstand bei. „Noch vor wenigen Wochen feierte er mit seinen Vorstandsmitgliedern bei der Eröffnung des mit Spendengeldern des Mainzer Dombauvereins frisch sanierten Kreuzgangs seine 25-jährige Mitgliedschaft“, heißt es im Nachruf des Vereins.

Gastronom Pierre Stadelmann

Er war eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Mainzer Gastronomie: Pierre Stadelmann. Im Juni starb er im Alter von 74 Jahren. In einem Social-Media-Post schrieb seine Tochter Murielle Stadelmann: „Mein Herz ist gebrochen. Baruch dayan ha‘emet, mon Papa cheri! Du wirst mir fehlen, du wirst in Mainz fehlen. MON PAPA, mein Partner in Crime, meine größte Nervensäge und mein liebster Lachpartner… Du wolltest uns doch zu deinem 100sten Geburtstag einladen, jetzt bist du leider viel zu plötzlich, viel zu schnell von uns gegangen! Ich liebe dich, je t‘aime. Deine Tochter Murielle.“

Stadelmann betrieb während seiner jahrzehntelangen Arbeit als Gastronom unter anderem das Weinhaus Bluhm, das „Chez Pierre“, das „Caveau“ und den „Templer“. In dieser Zeit wurde er auch für andere Gastronomen zum Vorbild.

Kulturförderer Dieter Hofem

Dieter Hofem, ehemaliger Politiker und Kulturförderer aus Mainz, starb am 10. Juli 2024. „Dieter Hofem war zwar kein Gründungsmitglied im engen Sinne, aber mit seinem Vereinseintritt im Februar 1997, nur drei Monate nach Gründung der Kulturfabrik Airfield e.V., ganz sicher ein Mann der ersten Stunde und von Beginn an mit Elan dabei“, schrieb der Verein Kulturfabrik Airfield.

Hofem habe die Kulturfabrik Airfield als gemeinnützigen Verein und viele ihrer Veranstaltungen maßgeblich geprägt – darunter auch das „Rockfield Open Air“, ein Musikfestival mit kostenlosem Eintritt, das seit 2004 jedes Jahr in der Reduit in Mainz-Kastel stattfindet. Für die Linke saß er von 2009 bis 2014 sowohl im Ortsbeirat der Oberstadt als auch im Stadtrat.

Fußballer Peter Scherer

Ebenfalls im Juli starb der ehemalige Spieler des 1. FSV Mainz 05 Peter Scherer. Er wurde 76 Jahre alt. Scherer war unter anderem bei der Südwest-Meistermannschaft von 1973 für die 05er im Einsatz. Dort schoss er in der viertletzten Minute das entscheidende Tor gegen Röchling Völklingen. Wie Mainz 05 in seinem Nachruf schreibt, war Scherer jedoch nicht nur auf dem Spielfeld wichtig: „Er war ein kluger Kopf, Studiendirektor, redegewandt, einer, auf den man hörte. Er hatte ein Gespür für das Mannschaftsklima. Sein überraschender Tod am 9. Juli im Alter von 76 Jahren ist ein Verlust für die 73er und für den 1. FSV Mainz 05.“

Ewald Dietrich

Im Alter von 66 Jahren starb im August Ewald Dietrich, der langjährige „Unterhaus“-Geschäftsführer und Gründer der Mainzer Kinderhilfsorganisation Human Help Network (HHN). Ministerpräsident Alexander Schweitzer würdigte Dietrich in einem Nachruf. „Ewald Dietrich war ein engagierter Demokrat, der sich weltweit für die Rechte von Kindern eingesetzt hat. Als langjähriger Geschäftsführer der Mainzer Kleinkunst-Institution ‘Unterhaus’ hat er auch im kulturellen Bereich Maßstäbe gesetzt. Die traurige Nachricht von seinem Tod macht mich betroffen“, so Schweitzer.

Fastnachterin Hannelore Wenger

Die Mainzer Fastnacht trauerte im Oktober um Hannelore Wenger, die im Alter von 88 Jahren starb. Während ihr Mann Dieter Wenger 62 Jahre lang der Chef-Wagenbauer war, kümmerte sich seine Frau Hannelore um die Verwaltung. „Wir sind sehr betroffen und sprachlos. Hannelore war eine tolle Frau. Sehr herzlich, freundlich, offen. Sie war die gute Seele des Wagenbau-Teams. Sie war immer ansprechbar, ganz viele Dinge liefen über sie“, zitierte die „Allgemeine Zeitung“ Andrea Trautwein, die auch zum Wagenbau-Team gehört.

Gastronom Hans-Jürgen Kern

Im November trauerte die Mainzer Gastroszene um Hans-Jürgen Kern. Im Jahr 1994 hatte er das italienische Restaurant Bistrorante L’ Angolo in der Augustinerstraße eröffnet. Mit dem L’ Angolo habe er „einen Ort geschaffen, an dem Menschen zusammenkommen, genießen und besondere Momente teilen“, schrieben seine Mitarbeiter über ihren Chef. Seiner Herzlichkeit habe „das Restaurant geprägt und zu dem gemacht, was es heute ist“.

Weiter schrieben die Mitarbeiter: „Wir verlieren nicht nur einen Geschäftspartner, sondern einen Freund und Mentor, der für viele ein Vorbild war. Seine Leidenschaft und sein Lächeln werden uns immer begleiten. Unser herzliches Beileid gilt seiner Familie und allen, die ihn kannten und schätzten.“

Fußballtrainer Didi Constantini

Im Dezember starb der ehemalige Trainer des 1. FSV Mainz 05 Dietmar Constantini im Alter von 69 Jahren. Constantini machte vor wenigen Jahren öffentlich, an Demenz erkrankt zu sein. Gleich mehrfach war er österreichischer Nationaltrainer, von 1997 bis 1998 war er zudem Trainer beim damaligen Zweitligisten Mainz 05.

„Sein Tod macht uns alle sehr traurig. Didi war ein sehr offener, ehrlicher und charismatischer Mensch, der immer zu Späßen bereit war und der uns in Mainz immer in guter Erinnerung geblieben ist. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden“, erklärte 05-Sportvorstand Christian Heidel.